Krefeld Siemens fusioniert mit Alstom: Sorge um Krefelder Jobs

Krefeld · Die Mitarbeiter im Siemens-Zugwerk Uerdingen kommen nicht zur Ruhe. Erst Mitte Mai hatte sie der Abbau von 300 der 2400 Stellen am Krefelder Standort geschockt, dann brodelte die Gerüchteküche um eine Fusion mit dem kanadischen Konkurrenten Bombardier (wir berichteten).

Seit gestern ist es amtlich. Siemens wird fusionieren, aber nicht mit Bombardier, sondern mit Alstom. Damit gibt es ab sofort ein deutsch-französisches Bündnis mit den Zug-Flaggschiffen TGV und ICE. Notwendig ist dieser Schritt, um den Chinesen Paroli bieten zu können, die seit 2015 mit dem Giganten CRRC auf dem Markt sind, einem Zusammenschluss der Schienentechnikkonzerne CNR und CSR. "Mit großer Sorge" haben die Krefelder Grünen die Fusion der Zugsparten von Siemens und Alstom zur Kenntnis genommen. "Wir fürchten in der Tat, dass über die 300 Arbeitsplätze hinaus, die jetzt schon am Standort Krefeld abgebaut werden, im Zuge dieses Zusammenschlusses weitere Arbeitsplätze verloren gehen könnten", sagte der wirtschaftspolitische Sprecher, Ratsherr Thorsten Hansen. Dies gelte umso mehr, als die Gesellschaft ihren Sitz im Großraum Paris haben werde.

Experten gehen derzeit davon aus, dass es Einsparpotenziale sowohl im Einkauf als auch im Vertrieb und Projektmanagement geben könnte - was nach dem Ende der Beschäftigungsgarantien auch Stellenabbau nach sich ziehen könnte. Es kursieren erste Schätzungen von rund 3000 Jobs, die ins Wanken kommen könnten.

(bk)
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