Corona-Krise in Krefeld Sieben Corona-Kranke im Haus im Park

Krefeld · Eine Vielzahl von neuen Regelungen in Zeiten der Corona-Pandemie stellen die Kontrolleure vor neue Herausforderungen. Aktuell gibt es sieben neue Corona-Fälle im Haus im Park in Uerdingen. Das machte die Einrichtung am Donnerstag bekannt.

 Evangelische Altenhilfe betreibt das Altenheim Haus im Park in Uerdingen an der Zeppelinstraße.

Evangelische Altenhilfe betreibt das Altenheim Haus im Park in Uerdingen an der Zeppelinstraße.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die wirkliche Herausforderung für Polizei und Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) in Zeiten der Corona-Pandemie beginnt am Montag: Dann müssen die Mitarbeiter der Stadt und die Beamten eine Vielzahl von Sonderregelungen zum Tragen von Mund-Nase-Masken, Abstandsgeboten, Kontaktsperren und Vorschriften zur Öffnung von kleinen und großen Geschäften überwachen. „Eine Ausgangssperre wäre leicht zu kontrollieren“, sagte Oberbürgermeister Frank Meyer vor einigen Tagen. Mit der Zahl der Ausnahmen und Einzelregelungen werde die Angelegenheit echt kompliziert, sagte Ordnungsdezernent Ulrich Cyprian am Donnerstag im Rathaus.

Dabei lag der Schwerpunkt in der Sitzung des Krisenstabs auf dem ersten Schultag für Abschlussklassen in Krefeld während der Corona-Krise. Guido Stilling von den Stadtwerken Krefeld Mobil zeichnete ein „unauffälliges Bild“ vom Schülertransport. Es seien sechs bis sieben Einsatzwagen eingesetzt worden, in denen jeweils fünf bis sieben Fahrgäste transportiert worden seien. In der Summe hätten rund 40 Jungen und Mädchen das Angebot genutzt, um zur Schule zu kommen. Wie viele den Linienverkehr in Anspruch genommen hätten, lasse sich nicht sagen, erklärte der Geschäftsführer von SWK Mobil.

Die Pflicht zum Tragen einer Maske bei der Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs könne in ihrer Gesamtheit nicht kontrolliert werden. Stilling setzt dabei auf soziale Kontrolle. Das heißt, dass sich die Fahrgäste gegenseitig kontrollieren und auf Versäumnisse ansprechen. Der Fahrer in Bus und Bahn könne diesen Part nicht übernehmen, betonte er. Die SWK würden ein gutes Dutzend Ticket-Kontrolleure losschicken, die auch die Maskenpflicht überwachen sollen und für den Notfall Ersatzexemplare mit sich führen. 10.000 Stück aus Baumwolle seien bereits vor Ostern bestellt worden, träfen aber nicht rechtzeitig bis Montag ein. „Unsere Kunden dürfen sich natürlich nicht darauf verlassen, auf einen Kontrolleur zu treffen, um bei ihm einen Mund-Nase-Schutz zu erwerben“, sagte der Geschäftsführer.

Für die Öffnung der Geschäfte mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche wie der Media-Markt gelten besondere Vorschriften. Sie müssen ihr Angebot auf die besagte Größe reduzieren. Für die Kontrollen, so Cypian, müssten sich die KOD-Kräfte „aktenkundig machen“. Das bedeutet, in die Bauordungs- und Nutzungsgenehmigungen gucken. Ferner hätten sie im Blick, wie die Wartezonen für die Kundschaft aussehen, um den Mindestabstand von 1,50 Metern zueinander zu gewährleisten.

Die aktuellen Zahlen zu den Corona-Infektionen in Krefeld gäben keinen Anlass zur Sorge. Wie sich die Lockerungen auswirkten, könne man frühestens in rund zwei Wochen ablesen, sagte Stadtdirektorin Beate Zielke. Aktuell seien 3985 Abstriche gemacht worden. 65 Testergebnisse stünden noch aus. Die Zahl der mit dem Corona-Virus infizierten Krefelder sei um zehn auf 436 gestiegen. Die der aktuell Erkrankten hingegen auf 114 gesunken. 308 seien von Covid 19 genesen und 14 daran verstorben. 1344 Personen befänden sich in angeordneter und freiwilliger Quarantäne.

Dazu zählen auch sieben Personen aus dem Uerdinger Altenheim Haus im Park. Wie die Einrichtung am Donnerstag durch einen Sprecher wissen ließ, sei es trotz frühzeitig eingeleiteter Schutzmaßnahmen und strenger Einhaltung der Besuchsbeschränkungen bedauerlicherweise zu einer Infektion in einem Wohnbereich gekommen. Nach Auftreten der ersten leichten Symptome sind umgehend alle Bewohner und Mitarbeiter getestet worden. Die Testergebnisse liegen nun vor. Danach seien sechs Bewohner und ein Mitarbeiter infiziert, so der Sprecher. Diese Menschen kommen alle aus einem Wohnbereich, die Mitarbeitenden und Bewohner aus den anderen Wohnbereichen seien alle negativ getestet worden. Entsprechend der unterschiedlichen Symptomatik seien umgehend die angemessenen medizinischen Behandlungen eingeleitet worden. Die Angehörigen der Betroffenen seien sofort nach dem Erhalt der Testergebnisse informiert worden.

„Wir stehen in kontinuierlichem Austausch mit dem Gesundheitsamt der Stadt, der Heimaufsicht, dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen und dem Büro des Oberbürgermeisters, um jede Maßnahme abgestimmt und zielgerichtet durchführen zu können“, betonte der Sprecher. Einrichtungsleitung, Pflegedienstleitung und Qualitätsbeauftragte seien durchgehend im Haus, um die Situation vor Ort einschätzen und sofort handeln zu können. „Sie und alle Mitarbeitenden sind trotz der enormen Arbeitsbelastung in Gedanken bei den Erkrankten und hoffen auf deren vollständige Genesung“, sagte er.

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