Krefeld Shopping-Mall stößt auf Kritik

Krefeld · Gestern hat Oberbürgermeister Gregor Kathstede bestätigt, dass das Einkaufszentrum am Ostwall rund dreimal größer als der Schwanenmarkt werden soll. Einzelhandel und Parteien fragen sich, ob Krefeld das verkraftet.

Einkaufsgalerien des Investors ECE
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Das geplante Mega-Shopping-Center am Ostwall bereitet Krefelds Einzelhändlern und Politikern Sorgen. Der Investor ECE möchte an der Stelle des Kaufhofs, der Ende Juni 2010 schließt, eine Shopping-Mall bauen.

Krefelds Oberbürgermeister Gregor Kathstede (CDU) sprach gestern anderthalb Stunden mit drei Vertretern von ECE. "Die Gespräche sind gut gelaufen. Wir reden nicht über 5000, sondern über 25.000 bis 30.000 Quadratmeter Verkaufsfläche." Damit wäre die Mall doppelt so groß wie das ehemalige Horten-Haus.

Franz-Joseph Greve, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Krefeld, mahnt zur Vorsicht: "ECE will Geld verdienen; das ist auch legitim. Sie werden aber nicht antreten, um die städtebaulichen Probleme Krefelds zu lösen." Die Politik müsse sich sehr genau überlegen, welche Bedingungen sie dem Invest

or stellt. "Wir haben dann ganz klar zu viel Einzelhandelsfläche in der Stadt", sagt Greve. "Wenn die Politik das beschließt, muss sie auch sagen, welche Einkaufsstraße stattdessen geschlossen werden soll."

Knackpunkt Verkehrsanbindung

Das Projekt werfe eine ganze Reihe an Fragen auf. "Welche Filialisten werden aus der Innenstadt in das neue Shopping-Center ziehen? Wird der Kaufhof dann noch am Neumarkt bleiben? Wie wird die Verkehrsanbindung gelöst? Was passiert mit Uerdingen, Hüls und Fischeln?" Besondere Sorge bereiten Greve auch städtebauliche Fragen. "Wenn die Shopping-Mall in Richtung UdU gebaut wird, wird von der Uerdinger Straße die Dionysiuskirche nicht mehr zu sehen sein."

Jürgen Wettingfeld, planungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Stadtrat, ist optimistischer. "Wenn es gelingt, ein solches Zentrum in den Einkaufsbereich der Innenstadt zu integrieren, dann kann davon der gesamte Krefelder Einzelhandel profitieren." Er pflichtet Greve bei, dass die Verkehrsführung einer gründlichen Erörterung bedarf.

Der SPD-Fraktionsgeschäftsführer Dirk Plassmann sagt: "Grundsätzlich sehen wir es positiv, wenn eine Firma wie ECE Interesse an Krefeld hat." Die SPD werde allerdings genau begutachten, ob sich durch das Einkaufszentrum an anderer Stelle in der Innenstadt Probleme auftun.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende Joachim C. Heitmann glaubt, dass das Shopping-Center für die Innenstadt dienlich sein kann. "Das einzige, worüber man sich unterhalten muss, ist die Größe."

Sorgen bereiten die Planungen den Grünen. Die Fraktionsvorsitzende Stefani Mälzer: "Dass wir was tun müssen, ist keine Frage." Sie stelle sich aber die Frage, ob der Bau eines großen Einkaufszentrums die Probleme, die der Einzelhandel in Krefeld habe, nicht nur verlagere. "Wenn das große neue Einkaufszentrum kommt: Was wird dann aus dem Gebiet südlich der Rheinstraße?" Die KWG lehnen Planungen für eine Shopping-Mall ab.

(RP)
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