Krefeld "Shoah-Überlebende heute" - Ausstellung im Lakum

Krefeld · Zum Abschluss der Themenwoche "Jüdisches Leben" wurde jetzt die Ausstellung "Heimatsucher. Schoah-Überlebende heute" eröffnet. Dazu begrüßte Matthias Hakes, Leiter des katholischen Hochschulzentrums Krefeld, die Projektinitiatorinnen und über 30 Gäste.

 Schüler des Projekts. Auf dem Foto ist Hannah Pick-Goslar porträtiert, die mit Anne Frank befreundet war und auch in deren Tagebuch Erwähnung findet.

Schüler des Projekts. Auf dem Foto ist Hannah Pick-Goslar porträtiert, die mit Anne Frank befreundet war und auch in deren Tagebuch Erwähnung findet.

Foto: Schule

Wie die Themenwoche folgt die Ausstellung einer inneren Bewegung, die in die Vergangenheit blickt, um in der Gegenwart wachsam anzukommen. Nach Emanzipation und Integration jüdischen Lebens in Deutschland, folgten Repression, Verfolgung und Vernichtung. Wo sich dieser Nebel der Zerstörung und Auflösung lichtet, kann man den Blick schärfen auf vielfältiges jüdisches Leben hier und heute.

Die Studentinnen Sarah Hüttenberend und Anna Damm vom Fachbereich Design der Hochschule Niederrhein haben in einem interdisziplinären und herzenswarmen Ansatz ein fotografisches Projekt umgesetzt, das "die Juden von damals" nicht als ein historisches, anonymes Phänomen aus verstaubten Büchern erscheinen lässt. Sie haben die Überlebenden als Menschen porträtiert und interviewt, die Zeitzeugen eines Teils unserer gemeinsamen Geschichte sind. Lebendige Porträtaufnahmen ergänzt durch einen Bildkommentar, der das Leben nach der Shoah symbolhaft darstellt, und die anhängenden Interviewtexte laden zu einer Begegnung ein. Sie machen eine Kernbotschaft sichtbar. Sarah und Anna sind davon überzeugt, "dass durch Aufklärung und Dialog noch viel bewegt werden kann, bevor Ahnungslosigkeit, Relativierung, Überdruss und sogar Rassismus und Antisemitismus noch stärker werden."

Hakes freut sich, dass die Ausstellung noch bis März 2014 in den Räumen des katholischen Hochschulzentrums zu Gast ist. "Hier ist ein Projekt zu sehen, das in einzigartiger Weise den Dialog zwischen Wissenschaft, sozialem Engagement und Design eröffnet und für jeden gewinnbringend und dankbar vertieft. Darüber hat sich auch schon der Bundespräsident Joachim Gauck informieren lassen", weiß Hakes. Die Projektinitiatorinnen stehen nach Absprache zu Führungen bereit. Schulklassen, die sich interessieren, können dies bei der Projektorganisation tun. E-Mail an: kontakt@heimatsucher.de

(RP)
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