Krefeld Senioren immer öfter Opfer von tödlichen Unfällen

Krefeld · Im Krefelder Stadtteil Dießem ist eine 67-Jährige am Donnerstag von einem Lkw überfahren und tödlich verletzt worden. Auffällig: Immer wieder trifft es ältere Leute. Die Ermittlungen der Polizei dauern noch an.

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Foto: sep

Erneut ist in Krefeld ein älterer Verkehrsteilnehmer durch einen Lastkraftwagen getötet worden: Eine 67-jährige Frau ist am Donnerstagmorgen auf der Siemensstraße, einer Straße am Voltaplatz in Dießem, von einem Heizölfahrzeug aus Duisburg überrollt worden. Sie starb noch an der Unfallstelle an ihren Verletzungen. Für zweieinhalb Stunden blieb die Unfallstelle gesperrt. Es ist der zweite tödliche Unfall mit einem Lkw innerhalb weniger Tage - am Dienstag war in Hüls ein 86-Jähriger von einem Lkw getötet worden.

Auffällig: Immer werden Senioren Opfer von tödlichen Unfällen im Straßenverkehr: Im vergangenen Jahr gab es insgesamt vier Verkehrstote in Krefeld, die per Rad oder zu Fuß unterwegs waren - alle älter als 73 Jahre. Karl-Josef Klauer, Leiter der Direktion Verkehr, hatte bei der jüngsten Vorstellung der Verkehrsunfallbilanz für 2013 deshalb bereits angekündigt, mit Präventivangeboten die Generation 65 plus für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren.

Der Vorfall am Donnerstag an der Siemensstraße - die Straße westlich des Voltaplatzes - bedarf offenbar noch längerer Ermittlungen: Laut Polizeibericht kam die Frau gegen 10.09 Uhr aus Richtung der Ritterstraße, fuhr zunächst rechts auf dem Radweg in Richtung Hansastraße und fuhr dann über die Fahrbahn auf die andere Straßenseite, aus einer Einfahrt kam dann der Lkw.

Der 56-jährige Duisburger Lkw-Fahrer kam von einem Firmengelände der Deutschen Bahn, wollte die Siemensstraße in Richtung Ritterstraße befahren und erwischte die Frau auf dem westlichen Radweg der Siemensstraße. Der Fahrer des Lkw erlitt laut Polizeibericht einen Schock. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde sein Führerschein sichergestellt. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hat der Lkw-Fahrer einen Fehler begangen, indem er die von rechts kommende Frau übersehen hat.

Offen ist aber, warum die Frau die Spur wechselte und ob sie bereits unrechtmäßig den Radweg auf der falschen Straßenseite benutzte. "Wir können uns nicht erklären, warum sie an dieser Stelle die Fahrbahn gewechselt hat", sagte Polizeisprecher Acor Kniely auf Anfrage unserer Redaktion.

Auf der Facebook-Seite der Krefelder Polizei im Internet brachten einige Besucher den Unfall bereits mit einem weiteren Lkw/Fußgänger-Unfall am 16. April 2014 in Zusammenhang. Nur wenige Meter von der neuen Unfallstelle entfernt erwischte an diesem Mittwoch ein Lkw eine 53-jährige Fußgängerin, die schwer verletzt wurde. Der Lkw-Fahrer wollte von der Siemensstraße bei Grün auf die Ritterstraße abbiegen, die Fußgängerin hatte ebenfalls Grün.

Acor Kniely sagte am Donnerstag: "Beide Unfälle haben nichts miteinander zu tun, es handelt sich um völlig neue Verkehrssituationen." Er hält den Radweg auf der Siemensstraße auch nicht für mangelhaft. "Da hat die Stadt schon einiges getan, es liegt also nicht an einem Radwegemangel." Die Siemensstraße blieb gestern bis 12.30 Uhr gesperrt.

Zweite weitere Krefelder Fahrradunfälle meldete die Polizei am Donnerstag: Auf der Untergath stürzte am Mittwoch eine alkoholisierte 54-Jährige auf ihrem Elektrofahrrad. In Willich wiederum wurde am Donnerstag um 8.14 Uhr ein 49-jähriger Krefelder im Kreisverkehr Anrather Straße/Siemensring von einem Lkw erfasst und schwer verletzt.

(RP)
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