Krefeld Senioren: Häufig Unfälle mit dem Fahrrad

Krefeld · Die Stadt Krefeld wirbt mit dem Slogan "Fahrradfreundliche Stadt". Es gibt viele Radwege in der Stadt, die gerne genutzt werden. Auch von Senioren. Doch gerade diese Zielgruppe fährt nach einer neuen Statistik nicht sicher Rad: Im Jahr 2008 gab es in Krefeld besonders viele Unfälle mit Fahrrädern. Die Unfallrate sei in Krefeld im Vergleich zu anderen Städten in NRW überdurchschnittlich hoch, teilt die Polizei mit.

Insgesamt gab es im vergangenen Jahr bei Unfällen in Krefeld 1049 Verletzte und acht Tote, 146 davon waren Senioren. 69 hatten Unfälle mit dem Fahrrad, 28 wurden verletzt, als sie zu Fuß unterwegs waren. Das hat verschiedene Ursachen: "Im Alter lässt das Seh-, Hör-, und Reaktionsvermögen nach. Andererseits sind Senioren erfahrener und somit vorsichtiger als jüngere Menschen. Das ist ein Vorteil der Generation 50 Plus", sagt Polizei-Pressesprecher Wolfgang Linder.

Senioren als Geisterfahrer

"Häufig verunglücken Senioren mit dem Fahrrad, weil sie auf der falschen Spur, als Geisterfahrer unterwegs sind. Dadurch kommt es mit abbiegenden Autos zu Unfällen", erklärt Lindner. Zudem sei man auf dem Fahrrad nicht geschützt und ziehe sich schneller Verletzungen zu. Das Problem der Polizei: Die Beamten kommen schwer an Senioren heran. "In Schulen bieten wir Verkehrserziehung an, aber Rentner auf der Straße anzusprechen, und sie zu belehren, ist schwierig. Es gibt keinen zentralen Ort. Denn die Radfahrer sind im Schnitt 67 und sportlich und nicht in Seniorenheimen zu finden", sagt Lindner. Beim Seniorensport und auf Wochenmärkten legt die Polizei Flyer aus, mit dem sich die Senioren informieren können. Außerdem gibt es Verwarngelder von 15 Euro, wenn ältere Menschen auf dem linken Fahrstreifen fahren. "Wir können nur Empfehlungen geben. Sicherer ist es, einen Helm zu tragen und altersgerechte, niedrigere Räder zu nutzen, von denen ein Abspringen leicht möglich ist", rät Wolfgang Linder.

(RP)
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