Co-Trainer vom KFC Uerdingen Schwierige Neuauflage des Kockel-Prozesses

Aufwändiger Auftakt: Zwei Angeklagte haben Berufung im Kockel-Prozess eingelegt. Viele Zeugen können sich derweil nicht mehr so genau erinnern.

Fall "Ronny Kockel": Bilder vom Prozess
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In zweiter Instanz hat das Landgericht am Donnerstag einen Fall verhandelt, der sich am 6. Mai 2011 am Ausgangsbereich der Barbarella-Bar der Krefelder Großdiskothek Königsburg zugetragen hatte. Damals war der Torwart des KFC Uerdingen Ronny Kockel von mehreren Männern zusammengeschlagen und getreten worden. Kockel erlitt einen dislozierten Nasenbeinbruch und eine Fraktur des linken Unterkiefers.

Die Sehkraft seines linken Auges ist geschwächt und die linke Gesichtshälfte ist noch immer taub. Seine Profikarriere musste er abbrechen. Wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung hatte das Krefelder Amtsgericht im vergangenen Jahr gegen einen damals 28-jährigen Düsseldorfer eine zur Bewährung ausgesetzte Haftstrafe von einem Jahr und zwei Monaten nebst einer Geldstrafe verhängt und gegen einen 36-jährigen Kölner zehn Monate und eine Geldstrafe. Gegen das Urteil hatten beide Verurteilte Berufung eingelegt.

In einem einstündigen Plädoyer versuchte der Anwalt des verurteilten Düsseldorfers dem als Nebenkläger auftretenden Prügelopfer Kockel widersprüchliches Aussageverhalten nachzuweisen. Sein Antrag, durch einen Gutachter ein aussagepsychologisches Gutachten ausfertigen zu lassen, um nachträglich gewonnene Aussagen auszufiltern, wurde vom Gericht in Übereinstimmung mit der Staatsanwältin ("Widersprüche sind unser tägliches Brot")abgelehnt. Damit treten die Zeugen des Geschehens in den Mittelpunkt, von denen zwei wegen unentschuldigten Nichterscheinens mit einem Ordnungsgeld von 200 Euro bedacht wurden und andere ein durch den Abstand von fast zwei Jahren geschwächtes Erinnerungsvermögen bekunden. Der Prozess wird sich noch über zwei weitere Verhandlungstage erstrecken.

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