Großbrand in Krefeld Schwerer Schlag für Compo

Krefeld · Die Belegschaft sorgt sich nach dem Totalverlust der Lagerhalle um die Arbeitsplätze. Unternehmensführung denkt in der kritischen Phase an Nachbarn, Einsatzkräfte und Bevölkerung und bittet um Entschuldigung.

Der Großbrand bedeutet für Compo einen Rückschlag für die Geschäftstätigkeit. Die Belegschaft sorgt sich um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze, berichtete Oberbürgermeister Gregor Kathstede gestern nach einem Gespräch mit dem Betriebsrat der Firma im Krefelder Rheinhafen. Der Schaden für Compo ist noch nicht zu beziffern. Die Unternehmensführung will die Sachlage in Ruhe analysieren. Zuerst sei man froh, dass keine Personen zu Schaden gekommen seien, hieß es.

In dieser misslichen Lage beweist Compo Stil und denkt an die Nachbarunternehmen, die Bevölkerung und die Einsatzkräfte. In einer Presseerklärung heißt es: "Wir entschuldigen uns in aller Form für die Unannehmlichkeiten, die Ihnen durch den Vorfall entstanden sind. Gleichzeitig wollen wir Ihnen für Ihre Geduld danken, die Sie während der Feuerwehrarbeiten bisher aufgebracht haben. Der Einsatzleitung, den vielen ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern der eingesetzten Feuerwehren und den Vertretern der lokalen Behörden sind wir für die äußerst engagierte Unterstützung zu großem Dank verpflichtet", sagte Jens Averdiek, Geschäftsführer der Compo.

Das Unternehmen entwickelt Produkte und Rezepturen für Düngemittel, Blumenerden und Pflanzenschutzmittel. Mit Compo Sana der ersten Blumenerde in verbraucherfreundlichen Verpackungen, wurde 1956 der Grundstein der Compo GmbH & Co. KG gelegt. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Unternehmen kontinuierlich weiter ausgebaut und ist heute weltweit unter anderem in China, USA, Südamerika, Europa und Asien tätig.

Die Zentrale von Compo ist in Münster. Heute ist das Unternehmen nach eigenen Angaben führend in den Marktsegmenten biologisch-chemischer Markenprodukte für Haus und Garten sowie Spezialdüngemitteln für den professionellen Anwender. Die Gesellschaft arbeitet in der Forschung und Entwicklung mit Versuchsanstalten und Hochschulen zusammen.

1986 wurde Compo von BASF übernommen, 2000 ging das Unternehmen an K + S. Die Aktiengesellschaft K+S gehört weltweit zur Spitzengruppe der Anbieter von Standard- und Spezialdüngemitteln. Gemessen an der Produktionskapazität ist K+S im Salzgeschäft mit Standorten in Europa sowie Nord- und Südamerika der führende Hersteller der Welt. Im vergangenen Jahr steig K+S bei Compo wieder aus.

Das Geschäft gliedert sich in die Geschäftsbereiche "Consumer" und "Expert". Das Consumergeschäft umfasst ein umfangreiches Sortiment an Markenartikeln für Haus und Garten. Im Expert-Segment werden bewährte und neue Spezialdüngemittel für gewerbliche Anwendungen weltweit vermarktet. Zuletzt erwirtschaftete das Unternehmen einen Jahresumsatz von rund 402 Millionen Euro — für beide Geschäftsbereich in etwa zu gleichen Teilen.

Das Consumer Segment beinhaltet ein komplettes Sortiment von Produkten für Haus und Garten, das von Blumenerden über Blumenpflegeprodukte bis hin zu Gartendüngern, Rasendüngern, Rasensamen und Pflanzenschutzmitteln reicht. Die traditionell wichtigste Produktgruppe bilden die Compo Sana Blumenerden.

Die Sparte Compo Expert umfasst Spezialdüngemittel. Nach eigenen Angaben bietet das Unternehmen "damit professionellen Anwendern sichere Lösungen für die Bereiche Baumschule, Öffentliches Grün, Golf und Zierpflanzenbau, für den Obst- und Weinbau sowie für die Landwirtschaft und den Gemüsebau".

Für die Qualitätssicherung und für innovative Produktentwicklungen steht ein eigenes Zentrum mit modernen Versuchsanlagen in Münster-Wolbeck zur Verfügung.

(RP/jco)
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