Krefeld Schwellen für Oldtimer unüberwindbar

Krefeld · Am Schleitershof hat Peter Löcher seinen Wohn- und Firmensitz. Er vermietet Oldtimer für Hochzeitsfahrten. Wegen des Straßenzustands des Schroersdyks und der hohen Aufpflasterungen kann er damit aber sein Haus nicht erreichen.

 Zur Demonstration des Problems ist Peter Löcher mit seinem wertvollen Mercedes-Oldtimer nur mit den Vorderrädern die Schwelle an der Ecke Inrather Straße/Schroersdyk hinabgefahren. Weiter geht es nicht, ohne den Auspuff zu gefährden.

Zur Demonstration des Problems ist Peter Löcher mit seinem wertvollen Mercedes-Oldtimer nur mit den Vorderrädern die Schwelle an der Ecke Inrather Straße/Schroersdyk hinabgefahren. Weiter geht es nicht, ohne den Auspuff zu gefährden.

Foto: Lammertz Thomas

Zum Thema Aufpflasterungen auf der Inrather Straße, die wir in unserer Ausgabe am Dienstag als "Panzersperren" glossiert hatten, meldete sich jetzt Peter Löcher. Der Anwohner der Straße Am Schleitershof, der Stichstraße vom Schroersdyk in die Einfamilienhaus-Siedlung Hummelwiese, wartet mit heftigen Beschwerden auf und erwägt sogar, rechtliche Schritte gegen die Stadt einzuleiten - wegen Missachtens der Verkehrsicherungspflicht und wegen Körperverletzung.

Der Ehrenrichter am Krefelder Landgericht hat in der benannten Sackgasse nicht nur sein Heim, sondern auch den Sitz seiner Mietwagenfirma Exclusive Oldtimer Krefeld. "Es ist mir nicht möglich, dort meinen Kunden einen meiner Wagen vorzuführen, weil ich mit den Oldtimern nicht über die hohen Aufpflasterungen an den Ecken Inrather Straße und Schroersdyk sowie Schroersdyk und Horstdyk fahren kann", sagt der 59-Jährige.

 Peter Löcher (57) erwägt, die Stadt zu verklagen.

Peter Löcher (57) erwägt, die Stadt zu verklagen.

Foto: T. Lammertz

"Obwohl ich bei einem zweiten Versuch extra mehr Luft in die Reifen gepumpt hatte, schleifte der Auspuff meines 220er SEB Mercedes-Werks-Cabrios über die Schwellen." Und dieser Wagen von 1962 ist nicht irgendein Oldtimer: Er wurde nur 2721 Mal gebaut, und nur 165 Exemplare sind in Deutschland verblieben, klärt Löcher über das Auto auf, das heute einen Wert von weit über 100.000 Euro darstelle. "Der Auspuff, sollte er ernsthaft beschädigt werden, ist nicht mehr lieferbar, und mit kaputtem Auspuff wäre der Wagen nicht mehr zu nutzen."

Neben den genannten Aufpflasterungen empört sich der Krefelder über den Zustand des Schroersdyks, der, wie berichtet, im nächsten Jahr erstmals ausgebaut werden soll. "Die Schlaglöcher, denen man bei entgegenkommenden Verkehr nicht ausweichen kann, sind Gift für jeden Oldtimer, weil sie der gesamten Karosserie schaden", sagt der 59-Jährige. Zudem seien die Schlaglöcher, wenn die Straße nach Stark-regen eine einzige Wasserfläche sei, nicht mehr sichtbar.

Auch körperlich hatte Peter Löcher am Straßenzustand und an den Aufpflasterungen schon zu leiden. Als er im vergangenen Jahr in seinem Haus die Treppe hinuntergefallen war und per Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden musste. "Vor der Aufpflasterung an der Ecke Schroersdyk und Horstdyk hielt der Fahrer an, weil mir der Notarzt ein zusätzliches Schmerzmittel spritzen musste. "Sie halten das sonst nicht aus", habe der Arzt gesagt.

Peter Löcher hofft jetzt, dass der Schroersdyk sehr zügig ausgebaut wird und die Aufpflasterungen entschärft werden, zumal die Anlieger vom Schleitershof ihre Erschließungsbeiträge bereits vor vielen Jahren in jeweils fünfstelliger Höhe bezahlt hätten.

(RP)
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