Krefeld Schwebend leicht: Gebäude der Verseidag

Krefeld · Der Bruch in der Formenwelt war radikal: Der Kubus löste den Schnörkel ab. Der Architekt Mies van der Rohe bewies sogleich, dass Schnörkellosigkeit alles anderer als langweilig ist. Das Verseidag-Gebäude an der Girmesgath 5 wurde 1930/31 errichtet, 1935 erweitert. Bis heute steht man davor und fragt sich, woher die schwebende Leichtigkeit dieses Komplexes rührt.

Dabei ging es um einen Industriebau, der unbedingt auch zweckmäßig sein musste. Das Gebäude entstand als Büro- und Lagerfläche für den größten Hersteller von Krawattenstoffen und Seide: die Vereinigte Seidenwebereien AG. Der Bürokomplex auf vier Etagen wird flankiert von einer Halle aus neun Sheds. Mies führte den schlichten kubischen Bau mit weißer Putzfassade und regelmäßiger Fenstergliederung aus. Besondere Aufmerksamkeit erfährt die Gestaltung des Haupttreppenhauses, das vollständig mit Klinker verkleidet ist. Im Sockel des Gebäudes und in der so genannten Rampe wiederholt sich das Material. Heute entsteht auf dem Gelände der Mies-van-der-Rohe-Businesspark

(vo)
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