Krefeld Schwachstelle Löschwasser

Krefeld · Während des Brands auf einem Bauernhof in Hinterorbroich fehlte es der Feuerwehr an Löschwasser. Mindestens ein Brunnen war versandet. In der Not wurde laut einem Zeugen sogar ein kleiner Gartenteich ausgepumpt. Die CDU wünscht einen Sachstandsbericht in der Bezirksvertretung.

 "Die Wasserversorgung vor Ort war schlecht", resümiert Einsatzleiter Jörg Rosin zum Brand in Hinterorbroich. Fast drei Kilometer Schläuche verlegten Wehrleute, um an Löschwasser zu kommen.

"Die Wasserversorgung vor Ort war schlecht", resümiert Einsatzleiter Jörg Rosin zum Brand in Hinterorbroich. Fast drei Kilometer Schläuche verlegten Wehrleute, um an Löschwasser zu kommen.

Foto: Semla

Der Feuerwehreinsatz beim Brand auf dem Bauernhof in Hinterorbroich vor neun Tagen ist nicht optimal verlaufen. Das sagte Einsatzleiter Jörg Rosin gestern auf Nachfrage. Ulrich Abts, ein Nachbar des Hofs, hatte sich am Freitag bei unserer Zeitung gemeldet und "Effizienzprobleme" kritisiert.

 Bei der Suche nach dringend benötigtem Löschwasser wurde auch dieser Gartenteich am Haus Hinterorbroich 6 ausgepumpt.

Bei der Suche nach dringend benötigtem Löschwasser wurde auch dieser Gartenteich am Haus Hinterorbroich 6 ausgepumpt.

Foto: Bastian Königs

"Starke Explosion"

Laut Abts seien ein neuer Brunnen nahe des Bauernhofs sowie ein zweiter, älterer Brunnen so gut wie nicht genutzt worden. Auf Letzteren hätte er die Feuerwehr erst aufmerksam machen müssen. Dafür hätten Kempener Einsatzkräfte "einen Gartenteich mit drei bis vier Kubikmeter Wasser" ausgepumpt, um an Löschwasser zu kommen. Zudem sei bei Ausbruch des Brandes eine "starke Explosion" zu hören gewesen. Außerdem fragt er, wieso sich derart schwarzer Rauch entwickeln konnte.

"Es kann durchaus sein, dass es eine Explosion gegeben hat. Da waren wir noch nicht vor Ort", sagte Rosin gestern auf Nachfrage. In den Gebäuden seien unter anderem auch Gasflaschen gelagert gewesen. "Wir haben allerdings keine explodierte Gasflasche in den Gebäuden gefunden." In der kleinen abgebrannten Scheune hätten sich Kühlkabinen mit brennbaren Kühlmitteln befunden, sagte der Einsatzleiter zu dem schwarzen Rauch. Der könne aber auch von gelagerten Reifen, Ölen oder Fetten verursacht worden sein. "Wir wissen das nicht, weil wir die Scheunen auch im Hinblick auf die anstehenden Untersuchungen des Sachverständigen nicht leer geräumt haben. Das macht schließlich eine Spezialfirma in Absprache mit der Versicherung. Unser Einsatz ist beendet, wenn das Feuer gelöscht ist, keine Glutnester und keine Gefahrenstoffe mehr vorhanden sind, die beispielsweise auslaufen könnten." Laut Polizei ist der Brand durch einen technischen Defekt entstanden: in einer Elektroinstallation in einem der drei Container.

Bezüglich der Wasserversorgung erklärte der Einsatzleiter, der Brunnen unweit des Hofs sei versandet gewesen. Seine Männer hätten das Absaugen stoppen müssen, nachdem die Schläuche Sand angesaugt hätten. Auch aus dem zweiten, älteren Brunnen sei zu wenig Wasser gekommen. Vom Auspumpen des Gartenteichs sei im nichts bekannt. "Aber die Wasserversorgung vor Ort war jedenfalls schlecht", sagte Rosin, so dass Löschwasser aus Mittelorbroich habe herangeschafft werden müssen. "Wir arbeiten jetzt daran, die Wasserversorgung in einem künftigen Brandfall in diesem Bereich zu verbessern." So gelte es unter anderem, Punkte festzulegen, wo im Eventualfall genügend Löschwasser aus dem näheren Umfeld zu bekommen sei.

Unterdessen hat die Hülser CDU die Verwaltung für die Sitzung der Bezirksvertretung am 13. Dezember um einen Bericht über Löschwasserstellen in Orbroich gebeten.

(RP)
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