Krefeld Schützen kämpfen um den Festplatz

Krefeld · Die Schützen in Traar wollen den Bau von zwei neuen Häusern an der Lindenallee nur hinnehmen, wenn der Festplatz ohne Lärmschutz-Restriktionen erhalten bleibt. Andernfalls würden sie auch den Klageweg nicht scheuen, sagt Präsident Walter Potthast.

 Der Traarer Festplatz mit dem markanten Zunftbaum. Auf dem Grundstück gegenüber dem Platz auf der anderen Seite der Lindenallee (hinten rechts) sollen die beiden neuen Häuser gebaut werden.

Der Traarer Festplatz mit dem markanten Zunftbaum. Auf dem Grundstück gegenüber dem Platz auf der anderen Seite der Lindenallee (hinten rechts) sollen die beiden neuen Häuser gebaut werden.

Foto: Lothar Strücken

In der Diskussion um die Rechtmäßigkeit der Festplatznutzung will der Bürgerschützenverein Traar alles daran setzen, seine Belange zu sichern. "Wir nehmen die Änderung des Bebauungsplans zugunsten der geplanten beiden Häuser an der Lindenallee nur hin, wenn sichergestellt wird, dass der Festplatz ohne weitere Restriktionen erhalten bleibt", sagt Präsident, Rechtsanwalt Walter Potthast. "Wenn es anders kommt, scheuen wir auch nicht den Klageweg."

Die Lärmschutzauflagen richten sich laut Potthast nach der nächsten Wohnbebauung, "und die liegt jetzt im Mischgebiet neben der Tankstelle an der Moerser Landstraße westlich des Platzes", so der promovierte Jurist. Dementsprechend sei nach 22 Uhr ein Lärmpegel von 45 Dezibel einzuhalten, wobei den Schützen laut Freizeitlärm-Erlass einen Zuschlag von zehn Dezibel zustehe, weil die Veranstaltungen nicht an mehr als zehn Tagen im Jahr stattfinden. "Diese 55 Dezibel sind aber schon schwer einzuhalten. Dazu muss man wissen, dass die Reduzierung um drei Dezibel schon eine Halbierung des Lärms bedeutet."

Gefährdet wäre die Festplatznutzung durch die Schützen, wenn die Eigentümer zweier relativ weit zurückliegender Häuser an der Lindenallee (Straße An der Elfrather Mühle) südlich des Festplatzes Baurecht für zwei kleinere Häuser bekämen, die deutlich näher an der Allee und damit — in einem reinen Wohngebiet — näher am Festplatz lägen als die Häuser an der Tankstelle. Für ein reines Wohngebiet liegt der Lärmschutz aber bei 35 — plus dem angeführten Schützenzuschlag dann bei 45 Dezibel. Potthast: "Das ist nicht machbar."

Vor diesem Hintergrund haben die Schützen Bedenken gegen die Änderung des Bebauungsplans für die beiden neuen Häuser angemeldet. Gleichzeitig weisen sie darauf hin, dass der Festplatz schon seit 20 Jahren als solcher genutzt werde und auch als solcher hergerichtet worden sei. Daher sei die auf 1985 zurückgehende, immer noch bestehende Ausweisung als Fläche für die Landwirtschaft unwirksam, erläutert Potthast.. "Die Verwaltung sollte deshalb den Festplatz als das ausweisen, was er ist: als Gemeindebedarfsfläche."

Der Schützenverein begrüßt, dass nun geprüft werden soll, ob die bauwilligen Grundstückseigentümer an der Lindenallee gegen im Gegenzug zum Verzicht auf den erhöhten Lärmschutz das Baurecht für die beiden geplanten Häuser bekommen können. Es müsse aber gewährleistet werden, dass dieser Verzicht auf Dauer, also auch für mögliche Rechtsnachfolger gelte.

Im Übrigen spricht sich der Bürgerschützenverein für die Ansiedlung eines Nahversorgungsmarkts nördlich des Festplatzes — und nicht in Höhe des Buscher Holzwegs aus. "Erstens könnten dann dessen Parkplätze bei Veranstaltungen mit genutzt werden, und zweitens würde das der Sicherung des Festplatzes dienen, weil es keine Schutzbedürftigkeit gegen Lärm gäbe", sagt der Schützenpräsident.

(RP)
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