Statistik Prognose: In 2026 haben die meisten Schüler eine Zuwanderungsgeschichte

Krefeld · Die Zahl der Schüler mit Migrationshintergrund in Krefeld nimmt stetig zu. Hochgerechnet übernehmen sie im Jahr 2026 die Mehrheit an den allgemeinbildenden Einrichtungen in der Seidenstadt. Derzeit haben vier von zehn Jungen und Mädchen (40,9 Prozent) ausländische Wurzeln.

Schüler mit Zuwanderungsgeschichte übernehmen in Krefeld 2026 die Mehrheit
Foto: ULLSTEIN

Hinter der Quote stehen 10.059 Kinder und Jugendliche, die eine der vielen Schulformen besuchen. Vor vier Jahren waren es 35,1 Prozent. Der Anteil steht für 8728 Jungen und Mädchen. Bei den Grundschülern liegt der Anteil aktuell bereits bei 43,3 Prozent. Das teilte das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (IT.NRW) am Mittwoch in einer neuen Erhebung mit.

Der überdurchschnittliche Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund stellt eine besondere Herausforderung an die Bildungseinrichtungen dar. Vor allem in den Grundschulen beherrschen die Jungen und Mädchen die deutsche Sprache oftmals unzureichend. In vielen Haushalten – selbst noch in denen der zweiten und dritten Gastarbeitergeneration – wird Zuhause kein Deutsch, sondern in der Muttersprache gesprochen. Das hat eine andere Erhebung der Landesstatistiker bereits 2017 ergeben. Demnach kam fast jedes dritte Kind in Krefelder Betreuungseinrichtungen aus einer Familie, in der vorrangig nicht deutsch gesprochen wurde.

In Krefeld liegt der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund an allen Schulformen oberhalb des Mittelwerts von 40,9 Prozent mit Ausnahme für Gymnasien und Förderschulen. 2164 Jungen und Mädchen mit ausländischen Wurzeln von insgesamt 6494 besuchen ein Gymnasium. Das ist eine Quote von 33,3 Prozent. Für die Förderschule beträgt sie 23,4 Prozent (318 von 1359). Zuzüglich der Berufsbildenden Schulen liegt die Quote bei 36 Prozent.

Für Nordrhein-Westfalen gilt: 900.000 und damit mehr als ein Drittel (36,9 Prozent) der Schüler an den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen (ohne Freie Waldorfschulen und Weiterbildungskollegs) hatten im Schuljahr 2018/19 eine Zuwanderungsgeschichte. Das waren 1,6 Prozentpunkte mehr als im Schuljahr 2017/18 (35,3 Prozent). Wie das Statistische Landesamt mitteilt, verzeichneten die Städte Duisburg (53,2 Prozent) und Gelsenkirchen (53,1 Prozent) landesweit die höchsten Anteile. In den Kreisen Borken (19,7 Prozent) und Coesfeld (16,0 Prozent) waren die Quoten am niedrigsten.

Je nach Schulform unterschieden sich die Anteile der Schüler mit Zuwanderungsgeschichte an der jeweiligen Gesamtschülerzahl: An Hauptschulen war die Quote mit 56,8 Prozent am höchsten, gefolgt von Real- (47,3 Prozent) und Grundschulen (43,6 Prozent).

Als Personen mit Zuwanderungsgeschichte gelten in der Schulstatistik die Schüler, die im Ausland geboren und nach Deutschland zugewandert sind und/oder Kinder und Jugendliche, von denen mindestens ein Elternteil im Ausland geboren und nach Deutschland zugewandert ist und/oder deren Verkehrssprache in der Familie nicht Deutsch ist.

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