Krefeld Schokolade — ein feiner Ostertrunk

Krefeld · Es gibt sie süß, bitter, scharf, fruchtig, kalt oder heiß – die feine Welt der Trinkschokolade ist vielfältig. Die beiden Chocolaterien in der Innenstadt zeigen die Vielfalt des einstigen Luxusgetränks – das als feiner Ostertrunk einen langen, aprilkühlen Nachmittag versüßen kann.

Heiße Schokolade – feine Spezialitäten
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Es gibt sie süß, bitter, scharf, fruchtig, kalt oder heiß — die feine Welt der Trinkschokolade ist vielfältig. Die beiden Chocolaterien in der Innenstadt zeigen die Vielfalt des einstigen Luxusgetränks — das als feiner Ostertrunk einen langen, aprilkühlen Nachmittag versüßen kann.

Sie heißen Criollo, Forastero oder Trintario — dem Liebhaber von Fertigkakao sind sie unbekannt, Chocolatiers schwören jedoch auf die südamerikanischen Kakaobohnen, die in Tafelform gegessen oder als Trinkschokolade serviert werden. So auch in den beiden Krefelder Chocolaterien, die sich auf diese feine Trinkkultur spezialisiert haben: dem "Haus der guten Schokolade" an der Rheinstraße und dem "Cioccolato" an der Neue Linner Straße.

"Wer einmal echte Schokolade getrunken hat, kennt den Unterschied", sagt Brigitte Hencke. Hencke steht im Geschäft ihres Sohnes im "Haus der guten Schokolade" hinter der Theke. Sie rät für die Zubereitung von Trinkschokolade, die Milch immer kurz aufkochen zu lassen und dann die Schokolade in die warme Milch zu rühren.

Manchmal kämen Kunden, die sich beschwerten, dass sie die Zubereitung nicht richtig hinbekommen würden. "Schokolade muss man schon richtig dosieren", sagt Hencke, "und es wird auch nichts, wenn man sie in der Mikrowelle zubereitet." Für die wärmere Jahreszeit empfiehlt Hencke die spanische Trinkschokolade Blanxart. "Die ist dickflüssiger, wie warmer Pudding", erklärt sie. In Spanien ist die Schokolade in Kombination mit spanischem Fettgebäck, sogenannten Churros, ein traditionelles Frühstück.

Dass Schokolade nicht nur ein Getränk für kalte Tage ist, erfährt man im Cioccolato. "Süßere Schokolade wird eher im Winter getrunken", erklärt Mortimer von Maltzahn, die weniger süßen im Sommer. Schokolade kann man auch kalt trinken. "Mit ein bisschen heißer Milch muss man sie zwar immer schmelzen", erklärt Konstanze Schmitz, Inhaberin des Cioccolato, "doch dann mit kalter Milch aufgeschüttet und einer Kugel Eis ist das im Sommer ein Genuss."

Schokoladenkenner unterscheiden die Spezialitäten anhand des Kakaoanteils. Der "Maracaibo 86 % intenso" verspricht schon im Namen ein markantes Geschmackserlebnis. Da die Kakaopflanzen auf einer ehemaligen Kaffee- und Pflaumen-Plantage angebaut werden, wird die Geschmacksfarbe ähnlich wie beim Wein durch den Boden mitbestimmt. "So kann eine Schokolade auch nach Mango schmecken, obwohl sie mit keinen Fruchtstücken angereichert wurde", erklärt Schmitz.

In ihrer Chocolaterie serviert sie 44 unterschiedliche Trinkschokoladen. "Für jeden Menschen gibt es eine Schokolade, die ihm schmeckt und die zu ihm passt", erklärt von Maltzahn. Eines der neuesten Produkte im "Cioccolate" ist die "Elvesia Republique Dominicaine" — die erste zertifizierte Biokuvertüre, wie von Maltzahn erklärt. Die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen wie Schokolade mit Chili- oder mit Zimt-Geschmack gibt es übrigens nicht in Form von Schokotröpfchen, sondern als Schokopralines. Diese werden ähnlich wie die Tröpfchen in Milch aufgelöst. Der Anteil an reinem Kakao ist deutlich geringer. Stattdessen gibt es exotische Geschmacksrichtungen. "Die Chocolatiers werden wohl immer weiter experimentieren", sagt Brigitte Hencke.

(RP/rl)
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