Krefeld Schmetterlings-Haus öffnet
Krefeld · Nach der Winterpause sind die ersten Falter ins Schmetterlingshaus eingezogen. Bis zu 300 tropische Insekten beheimatet der Zoo. Raupen- und Schlupfkästen zeigen den Wandel vom Ei bis zum fertigen Schmetterling.
Seit gestern ist es wieder farbenfroh im Krefelder Zoo: Biologin Cornelia Bernhardt hat die ersten Falter nach der Winterpause in die tropische Landschaft des Schmetterlings-Hauses entlassen. Auf 145 Quadratmetern tummeln sich nun wieder blauschimmernde Morpho-Falter – Schmetterlinge, die wie Kolibris in der Luft schweben können – und Schwalbenschwänze beim Paarungsakt.
Das Schmetterlings-Haus ist im vergangenen Sommer eröffnet worden. "Es wird sehr gut angenommen. An einem Wochenende waren 8000 Besucher im Schmetterlings-Haus", sagt Zoo-Sprecherin Petra Schwinn. In diesem Jahr gibt es einige Neuerungen: So haben die Zoo-Mitarbeiter eine Schleuse am Eingang gebaut, damit die Tiere nicht mit den Besuchern nach draußen fliegen. Ein zweiter Schlupfkasten für die Puppen der afrikanischen Arten ist errichtet worden. "Die brauchen mehr Feuchtigkeit als die südamerikanischen Arten", erklärt Bernhardt.
Schmetterlinge leben nur kurz
Besucher können den gesamten Lebenszyklus der Falter beobachten: Vom Ei über die Raupe und Puppe bis zum Schmetterling. "Die Raupe lebt und ernährt sich völlig anders als die fertigen Tiere. Dieser Wandel ist faszinierend", sagt Bernhardt. Während die Falter nur Pollen und Blütennektar aufsaugen, fressen sich die Raupen durch Blätter, Blüten und Gehölz. Dabei sind die einzelnen Arten sehr wählerisch: Einige heimische Raupen fressen nur Brennnesseln, andere ernähren sich von Kaperngewächsen, Oleander oder Walnuss-Bäumen. Anfang des Monats hat das zu Problemen im Zoo geführt, da Raupen des Citrus-Schwalbenschwanzes die Zitrusbäume kahlgefressen hatten. Der Zoo rief zu Baumspenden auf. Bisher sind sieben Zitrus- und Orangenbäume abgegeben worden, so dass die neuen Raupen wieder genug zu fressen vorfinden.
Schmetterlinge hingegen leben nur wenige Tage bis Wochen. Der Zoo züchtet daher einige Arten selbst nach, andere importiert er bei Züchtern in Südamerika und Asien. Im Laufe des Jahres sollen auch einige Arten aus Afrika nach Krefeld kommen. "Die Lieferung ist etwas schwierig. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht, weil die Puppen lange unterwegs sind", sagt Bernhardt. Durch die Zucht wird die Überlebensrate der empfindlichen Falter von zwei Prozent in der Natur auf 90 Prozent erhöht. Für die Landwirte in Südamerika ist dies eine wichtige Einnahmequelle.
Am Samstag, 2. April, wird das Schmetterlings-Haus offiziell eröffnet. Ab elf Uhr stehen dann Zoo-Mitarbeiter für Fragen rund ums Thema Schmetterlinge zur Verfügung. Bis dahin sind wahrscheinlich 300 Puppen geschlüpft. Beim Frühlingsfest des Zoos am Sonntag, 3. April, zeigt eine Gärtnerei, wie man seinen Garten schmetterlingsfreundlich gestaltet. Zudem gibt es afrikanische Musik vor dem Schmetterlingshaus.