Krefeld Schlaglöcher: Neue Strategie

Krefeld · Krefelds Straßen zählen mehr als 10.000 Schlaglöcher – und jeden Tag kommen neue hinzu. Mit einem neuen Straßenmanagement will die die Stadt nun den Kampf gegen die Gefahrenstellen verstärken.

Krefelds Straßen zählen mehr als 10.000 Schlaglöcher — und jeden Tag kommen neue hinzu. Mit einem neuen Straßenmanagement will die die Stadt nun den Kampf gegen die Gefahrenstellen verstärken.

Die Rechnung kann auf jeden zukommen. Wenn eine Straße von Grund auf neu asphaltiert wird, teilt sich die Stadt die Kosten mit den Bürgern: 10 bis 90 Prozent der Kosten werden an die Anwohner weitergegeben. Solche Situationen kommen derzeit nur selten vor, weil die Stadt die meisten Straßen auf eigene Rechnung nur provisorisch flickt. Doch es könnten bald mehr werden.

Mit einem neuen Straßenmanagement will das Tiefbauamt gegen die zahlreichen Schlaglöcher in Krefeld vorgehen. Dazu gehört vor allem das Ziel, Schadstellen nicht nur temporär auszubessern, sondern die Straßen langfristig instandzusetzen.

Hauptstraßen bevorzugt

Möglich gemacht hat die neue Strategie die Umstellung des städtischen Haushalts auf das Neue Kommunale Finanzmanagement (NKF). "Im Vermögenshaushalt werden Straßen nach 50 Jahren abgeschrieben", sagt Abteilungsleiterin Christine Fuchs. Schafft es die Stadt, Straßen durch gute Pflege länger zu erhalten, profitiert der städtische Haushalt. Doch langfristige Schlagloch-Prävention ist teuer.

Aus Kostengründen schaffen es die städtischen Trupps momentan fast nur, die größten Gefahrenstellen zu beseitigen. Doch neben den 3000 neuen Schlaglöchern kamen 2009 ebenso viele kleinere Schlaglöcher hinzu — für deren Ausbesserung das Geld fehlte. Und die oberflächlich mit Kalt-Asphalt gefüllten Löcher reißen bei Regen und Frost schnell wieder auf.

"Manchmal sind die Löcher schon nach wenigen Tagen wieder da", sagt Straßenbegeher Siegfried Beser. Seit 17 Jahren ist Beser auf Krefelds Straßen unterwegs und registriert jedes Schlagloch — neuerdings in seinem tragbaren Mini-Computer. 420 neue Schlaglöcher haben er und seine Kollegen in den vergangenen Wochen gezählt. "Das ist viel", sagt Beser. Seine Chefin bestätigt: "Wir schaffen es kaum, den Schadstellen hinterher zu kommen."

Dank der neuen Strategie sollen Hauptstraßen künftig gegenüber Seitenstraßen bevorzugt werden — und dafür intensiver saniert werden. Doch gegen ein Problem hilft auch die neue Strategie nicht: Das Haushaltsloch. "Um alle Schlaglöcher zu ebnen, müssten die Ausgaben für die Straßensanierung deutlich erhöht werden."

(RP)
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