Krefeld Schießwütiger Krefelder soll fünf Jahre in Haft

Krefeld · Eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren und drei Monaten fordert die Staatsanwaltschaft im Prozess gegen einen ehemaligen Clubbesitzer aus Krefeld. Dem Mann werden schwere sexuelle Nötigung, Körperverletzung, Nötigung sowie Verstoß gegen das Waffen- und Tierschutzgesetz zur Last gelegt. Die Anklagevorwürfe seien während der mehrtägigen umfangreichen Beweisaufnahme bestätigt worden, lautete am Dienstag das Fazit der Staatsanwaltschaft.

Krefeld: Prozess gegen mutmaßlichen Vergewaltiger
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Krefeld: Prozess gegen mutmaßlichen Vergewaltiger

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Bis auf die Vergewaltigung seiner Exfreundin hatte der 48-Jährige die Taten eingeräumt. Im Dezember vergangenen Jahres war er in einer Wohnung in Krefeld festgenommen worden, nachdem er dort mit einer Maschinenpistole mehrere Menschen bedroht und Schüsse abgefeuert hatte. Damit habe er seine Exfreundin einschüchtern wollen, die bei Bekannten übernachtete, hatte der Krefelder zugegeben.

Er habe aber niemanden verletzen wollen, beteuerte er. Die Schüsse hätten sich versehentlich im Gerangel gelöst. Er sei wütend gewesen, weil die Frau ihm die Schuld für Drogengeschäfte in die Schuhe schieben wollte, gab er an. Dass die Frau selber in Drogengeschäfte verstrickt war und dafür inzwischen verurteilt wurde, hatte sie bestätigt. Strittig ist noch, ob der Angeklagte die Frau während der Beziehung vergewaltigte. Davon gehen Staatsanwaltschaft und Nebenklage aus.

Der 48-Jährige dagegen beteuerte, es habe keine sexuellen Kontakte gegen ihren Willen gegeben. Bei der Vernehmung der Frau zu diesem Vorwurf blieben Ungereimtheiten, so zum Beispiel, warum sie die Beziehung dennoch fortführte.

Fragen blieben auch zum Motiv, warum der Krefelder einen Hund erschoss. Er sagte aus, das Tier habe ihn angesprungen. Seine Exfreundin dagegen nannte als Grund, der Mann habe sie damit bestrafen wollen.

Der Verteidiger beantragte eine Freiheitsstrafe von maximal vier Jahren, deutlich weniger als die Staatsanwaltschaft. Das Urteil im Prozess gegen den 48-jährigen Clubbesitzer soll am kommenden Freitag gesprochen werden.

(BL)
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