Bundesweiter Kinostart Jannis Niewöhner ist ein „Asphaltgorilla“

Krefeld · Der Schauspieler Jannis Niewöhner aus Hüls ist der Liebling der Regisseure und des Publikums: Gerade erst haben die Dreharbeiten zu „Narziss und Goldmund“ mit dem vielfach preisgekrönten Krefelder Darsteller in einer Hauptrolle begonnen, da feiert morgen der Film „Asphaltgorillas“ bundesweit den Kinostart.

 Lebt gern auf großem Fuß — Franky (Jannis Niewöhner) mit Hund Platon in dem Kinofilm „Asphaltgorillas“.

Lebt gern auf großem Fuß — Franky (Jannis Niewöhner) mit Hund Platon in dem Kinofilm „Asphaltgorillas“.

Foto: Constantin Film Verleih GmbH / Foto: Mathias Bothor

Der 26-jährige Schauspieler Jannis Niewöhner aus Hüls ist der Mann für die Hauptrollen in interessanten Filmprojekten. Der vielfach preisgekrönte Jungstar steht seit neuestem für die Verfilmung von Hermann Hesses „Narziss und Goldmund“ mit Kollegen wie Uwe Ochsenknecht,  Emilia Schüle, Sabin Tambrea und Henriette Confurius vor der Kamera. Morgen blickt der  Krefelder jedoch einmal zurück: Die schrille Gangsterkomödie „Asphaltgorillas“ des Kultregisseurs Detlef Buck mit Niewöhner in der Hauptrolle als „Franky“ kommt bundesweit in die Kinos.

Nach sozialkritischen Dramen, kommerziellen Erfolgen sowie Kinderfilmen von Detlef Buck geht es mit diesem rasanten Ganovenfilm jetzt auf die Straßen Berlins. Buck inszeniert das absurde Geschehen mit pointierten Dialogen, viel Tempo sowie raffinierten Stilmitteln. Es gelingt ihm dabei, die miteinander verwobenen Schicksale verschiedenster, teils kurioser Persönlichkeiten mit Scharfsinn und Ironie zu beleuchten und ganz nebenbei nicht mehr und nicht weniger als eine berührende Geschichte über Liebe, Freundschaft und Vertrauen zu erzählen.

Der Schauspieler und Regisseur Buck („Männerpension“) macht aus „Asphaltgorillas“ eine knallige Neo-Noir-Thrillerkomödie und zieht die Absurditätsschraube bewusst karikaturesk bis zum furiosen Finale immer weiter an. Das wiederum hindert ihn nicht daran, die zentrale Schuldfrage ähnlich komplex zu beantworten (oder besser: nicht zu beantworten).

Bei der Münchner Weltpremiere antwortete Buck auf die Frage, ob manches nicht ein bisschen klischeehaft sei: ein weiser Mann habe einmal gesagt: Zwei Klischees seien lächerlich, hundert Klischees dagegen ergreifend und kämen der Wirklichkeit ziemlich nahe. Obwohl es in „Asphaltgorillas“ immer mal wieder was zum Lachen gibt – das ergibt sich allein schon aus der puren Masse an skurrilen Ideen und schrägen Typen – steht am Ende der Geschichte doch die Frage, wer für derart aus dem Ruder laufende Ereignisse und die zum Teil dramatischen, sogar tödlichen Folgen die Verantwortung trägt. Doch anstatt darauf eine Antwort zu geben, wird das Finale zur bittersüßen Pointe, frei von jedwedem moralischen Zeigefinger.

Der Krefelder Schauspieler Jannis Niewöhner stand mit zehn Jahren für den Tatort erstmals vor der Kamera. Es folgten bald weitere Rollen in verschiedenen Kinder- und Jugendfilmen. In dem preisgekrönten Film „Ein Jahr nach morgen (Aelrun Goette, 2012) brilliierte Jannis im Alter von 20 mit der fulminanten Darstellung eines zutiefst verstörten jungen Mannes. Seine starke Präsenz und Wandlungsfähigkeit zeigte er in „The Girl King“ (Mika Kaurismäki, 2015), dem mit dem Deutschen Filmpreis in Bronze ausgezeichneten „Vier Könige“ (Theresa von Eltz, 2015) sowie in der Titelrolle in „Jonathan“ (Piotr Lewandowski), der 2016 auf der Berlinale Premiere feierte.

Auf der Berlinale 2015 wurde Jannis als European Shooting Star geehrt und später ebenfalls für seine Darstellungen mit dem Bayerischen Filmpreis. Weitere Hauptrollen übernahm er in dem in Wien und Prag gedrehten TV-Dreiteiler „Maximilian das Spiel von Macht und Liebe“ (Andreas Prochaska, 2015), in der Titelrolle der Amazon-Serie „Beat“ (Start zum Jahresende 2018) und dem Film „Jugend ohne Gott“ (Alain Gsponer, 2018). International arbeitete Jannis neben der finnisch-kanadischen Kaurismäki-Produktion für die zweite Staffel der US-Serie „Berlin Station“. Zur Zeit steht Niewöhner für eine große Kino-Literaturverfilmung des Hesse-Romans „Narziss und Goldmund“ in der Rolle des Goldmund in Österreich, Tschechien und Südtirol vor der Kamera.

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