Gemeinsame Aktion aller Krefelder Werbegemeinschaften Großer Wurf mit Krefelder Schatzkarte

Krefeld · Erstmals haben sich alle Krefelder Werbegemeinschaften zusammengetan und die „Krefelder Schatzkarte“ aus der Taufe gehoben: Gemeint sind Geschenkgutscheine, die man im Geschäft erwerben oder online buchen kann. Der Clou: Auch Arbeitgeber können teilnehmen.

 Fabian De Cassan vom Uerdinger Kaufmannsbund präsentiert den Flyer und das Symbol für die Krefelder Schatzkarte; im Hintergrund Vertreter aller Krefelder Werbegemeinschaften (City, Hüls, Fischeln, Uerdingen) und Unterstützer von der Wirtschaftsförderung bis zur IHK.

Fabian De Cassan vom Uerdinger Kaufmannsbund präsentiert den Flyer und das Symbol für die Krefelder Schatzkarte; im Hintergrund Vertreter aller Krefelder Werbegemeinschaften (City, Hüls, Fischeln, Uerdingen) und Unterstützer von der Wirtschaftsförderung bis zur IHK.

Foto: Lothar Strücken

Es ist ein großer Wurf: Erstmals haben sich alle Werbegemeinschaften Krefelds zusammengetan und einen Geschenkgutschein konzipiert, der analog als Karte im Geschäft oder digital, also online gekauft werden kann, der im gesamten Stadtgebiet gilt und gestückelt in den Geschäften ausgegeben werden kann. Er umfasst Einkaufen, Dienstleistungen vom Frisör bis zur Nagelpflege sowie Gastronomie. „Heute ist ein guter Tag für Krefeld“, sagte Christoph Borgmann, Chef der Werbegemeinschaft der Innenstadt. „Es geht darum, Kaufkraft in der Stadt zu halten und so Innenstadt und Ortsteile zu stärken“, erläuterte Markus Ottersbach als Geschäftsführer des Handelsverbandes.

Die Initialzündung für die „Schatzkarte“ sei der Erfolg des Geschenkgutscheins gewesen, den die Werbegemeinschaft vor einiger Zeit ausgegeben habe, berichtet Borgmann. „Wir waren unglaublich überrascht, wie gut es ankam, und dachten: Holla, da ist eine Riesennachfrage am Markt“, resümiert er. Dazu kam eine Idee von Edeka-Betreiber Heiner Kempken, der als Arbeitgeber seinen Angestellten solche Geschenkgutscheine zukommen lassen wollte – und zwar auch in der Filiale in Hüls. Damit waren zwei Ideen geboren: Zum einen die, einen solchen Gutschein mit Gültigkeit für die ganze Stadt zu schaffen, zum anderen, auch möglichst viele Arbeitgeber ins Boot zu holen, die ihren Mitarbeitern Geschenkgutscheine zukommen lassen können.

Einer von ihnen ist Thomas Siegert, Vorstand der Krefelder Wohnstätte. Er gehört mit zu der breiten Front an Akteuren und Unterstützern, die die Schatzkarte bei einem Pressetermin im Rathaus vorstellten. „Jeder zehnte Bürger Krefelds wohnt in einer Wohnung der Wohnstätte, wir haben in den vergangenen fünf Jahren 200 Millionen Euro in Wohnraum investiert. Wenn das nachhaltig sein soll, brauchen wir eine funktionierende Stadt“, sagte er. Insofern teilt er das Ziel, den Handel, damit Innenstadt und Stadtteile zu stärken. Siegert kündigte an, bei Jubiläumsgeschenken an Mieter und Geschenken für Mitarbeiter kräftig von der Schatzkarte Gebrauch zu machen. Vorbild ist Edeka-Unternehmer Heiner Kempken, der 2020 nach dem coronabedingt brutal anstrengenden Weihnachtsgeschäft seinen knapp 400 Mitarbeitern zum Dank 6725 Geschenkgutscheine im Wert von 72.500 Euro vermacht hat – damals noch die rein analogen Gutscheine der Werbegemeinschaft. Auch er wollte ausdrücklich die Krefelder Händler und damit Krefeld stärken.

Solidarität mit dem gebeutelten Einzelhandel und das Bewusstsein, dass intakte Stadtteilzentren etwas mit der eigenen Lebensqualität in seiner Stadt zu tun haben, ist nach Eindruck vieler Händler mit Corona bei den Kunden gewachsen. „Wir sind durch Corona alle zusammengerückt“, resümiert Fabian De Cassan für den Uerdinger Kaufmannsbund, „die Verbraucher merken, dass es auch wichtig ist, lokal einzukaufen.“

Für Eckart Preen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, ist der Schritt zur Digitalisierung unabdingbar für den Erfolg. Es sei  ein Quantensprung für Krefeld, dass nun alle Werbegemeinschaften stadtweit gemeinsam Gutscheine sowohl analog im Geschäft in  Kartenform als auch digital online anböten, betonte er. Die Gemeinsamkeit  aller Werbegemeinschaften sei ungemein wichtig für die Einkaufsstadt Krefeld, betonte er; er erinnere sich noch an 2006, als Uerdingen parallel zur Straßenmodenschau einen Verkaufsoffenen Sonntag angeboten habe – und auf die Frage, warum man sich gegenseitig Konkurrenz mache, gehört habe: „Was interessiert uns Krefeld!“

Ein weiterer Punkt ist Borgmann wichtig: Die Beteiligung an dem Schatzkartensystem  ist nicht damit verbunden, dass ein Geschäft oder Unternehmen Mitglied einer Werbegemeinschaft werden müsse. Er hofft, dass sich bis November, also noch vor dem Weihnachtsgeschäft, 150 bis 200 Unternehmen der Idee anschließen. Er beteuert auch, dass die technischen und organisatorischen Voraussetzungen gering sind: „Sich zuzuschalten ist kinderleicht, dauert vielleicht zehn Minuten und kann am Handy bewerkstelligt werden“, sagte er.

 So sieht die Krefelder Schatzkarte als analoge Geschenkkarte aus (falls man nicht online buchen will); man kann sie bislang in 15 Geschäften kaufen. 

So sieht die Krefelder Schatzkarte als analoge Geschenkkarte aus (falls man nicht online buchen will); man kann sie bislang in 15 Geschäften kaufen. 

Foto: Lothar Strücken

Möbelhäuser und Gastronomen sieht er ebenso als  potenzielle Teilnehmer wie überregionale Ketten. Paradebeispiel sei der Media Markt, der sich an dem Gutscheinsystem der Werbegemeinschaft beteiligt habe und mit am umsatzstärksten gewesen sei, sowohl was die Ausgabe als auch die Einlösung von Gutscheinen angehe. „Wir freuen uns über jeden, der sich beteiligt“, sagt Borgmann.

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