Böhms Bahnhof Rustikal neben dem „Kneiporant“

Hinter Flechtzäunen und Hecken liegt der Biergarten von Böhms Bahnhof direkt an der K-Bahn-Trasse. Leicht verwildert und mit allerlei ausgedienten Accessoires dekoriert, bietet er Platz für gemütliche Freiluft-Stunden.

Nur wer mit der K-Bahn an Böhms Bahnhof (Haltestelle Fischeln) stoppt, kann von seiner erhöhten Sitzposition aus in den kleinen Biergarten neben dem urigen "Kneiporant" von Beate und Günter Böhm spinxen. Wer den Radweg parallel zur K-Bahn von Königshof nach Fischeln nutzt, sieht nichts als Flechtzäune und Hecken. Man muss sich schon durch das Törchen begeben, das neben einer alten Kohlenschütte aus einer Staffelei und einem Schlüsselbrett zusammengezimmert wurde, um den leicht verwilderten Biergarten richtig zu erfassen.

Der Garten ist der Länge nach zur Hälfte gepflastert, zur anderen Hälfte mit Rindenmulch bedeckt. Unter einer Pergola mit kräftigem Blauregen verstecken sich alte Küchengeräte wie eine Bratpfanne, eine Kartoffelpresse oder ein Küchensieb. Der Zinkdeckel gehörte früher wohl zu dem großen Einkoch-Bottich, der wie zwei große alte Holzfässer mit Lavendel, Zierkirschlein, Grasnelken oder Kirschlorbeer bepflanzt ist. An der Wand des historischen Bahnhofsgebäudes hängt eine Sammlung von bunten Reklameschildern aus Emaille.

Den von Wildem Wein überrankten Eingang ins Gebäude flankieren Ensembles unterschiedlich großer und bepflanzter Töpfe. Die Tische und Stühle aus Holz und verzinktem Stahl präsentieren sich im Look der 50er Jahre. Ergänzt werden sie von langen Tischen und Bänken unter einem Zeltdach, über dem eine Fahne am weiß-blauen bayerischen Biergartenmast weht. Neben einem winzigen Holzschuppen lädt der ebenfalls mit Plane überdachte, "Ranch" genannte Bereich ein, der von Gerippen ausgedienter Fenster und einer dichten Ligusterhecke begrenzt wird.

Im zwölften Jahr führen die Böhms ihre Gaststätte , die per Auto über die Straße Hees anzufahren ist. "Wir bieten typisch niederrheinische deftige, Bier begleitende Kost, wie sie zu einem "Kneiporant" passt", sagt das Wirteehepaar, dem bei Bedarf Sohn Moritz zur Hand geht.

Wer sich nach ein paar frohen Stunden möglicherweise leicht ermüdet auf den Weg nach Hause begeben will, kann durch die zweite Biergartenpforte zur K-Bahn-Haltestelle hin schreiten. Die macht schon Lust auf das heimische Schlafzimmer. Sie besteht nämlich aus dem Fuß- und dem Kopfende eines Betts.

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