Superbowl-Party in Krefeld Footballfans fiebern im Karussell

Nordwestbezirk · American Football ist für viele Deutsche ein Buch mit sieben Siegeln. Zugleich aber steigt die Popularität. 150 Fans trafen sich in der Nacht zum Montag in der Sportsbar Karussell zu einem Public Viewing des Finales in den USA.

 Rund 150 Football-Enthusiasten feierten eine nächtliche Party. Gemeinsam schauten sie in der Sportsbar Karussell die Übertragung des Superbowls, des größten Einzelsportereignisses der Welt.

Rund 150 Football-Enthusiasten feierten eine nächtliche Party. Gemeinsam schauten sie in der Sportsbar Karussell die Übertragung des Superbowls, des größten Einzelsportereignisses der Welt.

Foto: wittfeld/Wittfeld

Viele Passanten und Anwohner der Westparkstraße werden sich in der Nacht zum Montag verwundert die Augen gerieben haben, denn gegen Mitternacht strömten immer mehr Menschen in Trikots oder Teampullovern der Krefeld Ravens in Richtung Sportsbar Karussell. Die Ravens, das ist Krefelds vor zwei Jahren gegründetes American Footballteam, das gleich im ersten Jahr seines bestehens souverän den Aufstieg in die nächsthöhere Liga feierte. Nicht nur auf dem Feld wollen die Verantwortlichen ihren Sport voranbringen, auch in Außendarstellung und Öffentlichkeit sind sie sehr präsent.

Und so organisierten sie in der Nacht ein Public Viewing in der bekannten Sportsbar, die durchaus auch für nächtliche Events steht. Ob das olympische Finale im Eishockey vor rund einem Jahr, oder Finals in der Amerikanischen Eishockeyliga mit Beteiligung von Krefeld-Legende Christian Ehrhoff: Im Karussell wurde gemeinsam geschaut. „Ich habe mir hier schon einige Nächte um die Ohren geschlagen. Aber mit so vielen Leuten zu schauen macht halt einfach Spaß“, sagt Karussell-Betreiber André Schicks.

Diesmal waren es keine Deutsche oder gar Krefelder Beteiligung, die ihn zum nächtlichen Event bewog, sondern das größte Einzelsportereignis der Welt. So verborgen die Regeln und damit auch die Faszination des Sports vielen Deutschen bis heute bleibt, in den USA ist der Superbowl-Sonntag ein Feiertag, dessen Faszination nun auch immer mehr über den Atlantik schwappt. Die Fangemeinde wächst stetig. „Gerade durch die regelmäßigen Übertragungen von ran-Football am Sonntagabend ist eine Zunahme der Begeisterung spürbar. Das merken wir auch bei unseren Heimspielen, wo stets viele Zuschauer kamen. Wir sind und bleiben eine Randsportart, aber eine, die sich zugleich immer mehr zur Trendsportart entwickelt“, sagt Ravens-Trainer Dino Volpe.

Und so waren die Trainer des Teams, ein großer Teil der Mannschaft, aber auch andere Football-Interessierte zugegen, um mitten in der Nacht der Faszination Football zu frönen. Damit teilten sie ein gemeinsames und zeitgleiches Erlebnis mit rund 800 Millionen TV-Zuschauern weltweit. Und wie fast weltweit waren auch die Sympathien recht gleich zwischen den Teams verteilt. Die New England Patriots um Superstar Tom Brady hatten etwa die Hälfte der Anwesenden hinter sich. Die andere Hälfte hielt mit dem jungen Team der Los Angeles Rams.

Obwohl das Spiel nicht unbedingt die Erwartungen erfüllte und sehr defensiv geprägt war, die Stimmung war sehr gut. Und das, obwohl längst nicht alle Anwesenden wirklich verstanden, was auf dem Feld passierte. Auch die schiere Faszination des Events nebst Halbzeitshow der Band Maroon 5 lockte einige Nachtschwärmer in die Sportsbar. Die Ravens hatten ein typisch amerikanisches Event organisiert. Zu nächtlicher Stunde gab es nicht nur die Übertragung. Im Eintrittspreis war auch ein Buffet enthalten. Hotdogs, Chili und Burger erwarteten die Footballfans und fanden regen Zuspruch.

Und wie auch in den vereinigten Staaten: Natürlich durfte auch das ein oder andere Bier nicht fehlen. Auch wenn das ein oder andere Auge immer schmaler wurde, die Fans hielten durch und bejubelten Szenen oder vergruben das Gesicht in den Händen. Erst gegen halb fünf Uhr am Morgen endete Krefelds größte Superbowl-Party. Es wird sicher nicht die letzte gewesen sein und Anwohner und Passanten werden sich daran gewöhnen können, Am ersten Montag im Februar eine stetig wachsende Zahl Menschen in Trikots zu nächtlicher Stunde ins Karussell gehen zu sehen. Denn wie Volpe sagt: Football ist im Kommen.

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