Wirtschaft und Verwaltung Krefeld soll Wirtschaftsdezernat bekommen

Krefeld · Oberbürgermeister Frank Meyer reagiert auf einen Brief von Wirtschaftsvertretern.

 „Krefeld braucht einen echten Fachmann oder eine echte Fachfrau für Wirtschaftsangelegenheiten“: IHK Geschäftsführer Steinmetz in einem Brief an Frank Meyer.

„Krefeld braucht einen echten Fachmann oder eine echte Fachfrau für Wirtschaftsangelegenheiten“: IHK Geschäftsführer Steinmetz in einem Brief an Frank Meyer.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Die Krefelder Wirtschaft appelliert an die Stadt Krefeld, ein eigenes Wirtschaftsdezernat einzurichten. In einem Brief an Oberbürgermeister Frank Meyer schreiben Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein und die Industrie-Vereinigung Krefeld-Uerdingen und Rheinhafen, Krefeld brauche einen „Dezernenten für Wirtschaft und Digitales – „einen echten Fachmann oder eine echte Fachfrau für Wirtschaftsangelegenheiten im Verwaltungsvorstand“. Meyer hat prompt reagiert und am Donnerstag erklärt, er werde nach dem Ausscheiden von Thomas Visser (Dezernent für Umwelt, Gesundheit und Soziales) aus dem Dienst die Zuständigkeiten im Verwaltungsvorstand neu zuschneiden. Dabei werde er auch den Wunsch der IHK und der Industrie-Vereinigung Krefeld-Uerdingen und Rheinhafen einbeziehen, einen Dezernenten für Wirtschaftsfragen zu benennen; die Verwaltung arbeitet demnach schon geraume Zeit an einem Konzept.

Die Politik hat Zustimmung signalisiert. Vertreter von FDP, Grünen, SPD und CDU haben erklärt, solche Veränderungen mittragen zu wollen. Der Oberbürgermeister will nun dem Rat einen neuen Aufgabenzuschnitt vorstellen. Dabei würde es nicht bei dieser einen Veränderung bleiben, erklärte Meyer: „Wir müssen uns im Hinblick auf Themen wie Digitales, Klima, Mobilität und Nachhaltigkeit auch organisatorisch auf die grundlegenden Veränderungen in unserer Gesellschaft einstellen.“

Die Vertreter der Wirtschaft verbinden mit einem Wirtschaftsdezernat die Hoffnung, dass die Krefelder Verwaltung mit der oft beschworenen Wirtschaftsfreundlichkeit vorankommt. „Mit dem Aktionsplan Wirtschaft für Krefeld haben wir uns gemeinsam aufgemacht, die Rahmenbedingungen für Unternehmen am Standort Krefeld zu verbessern“, heißt es in dem Schreiben, das von IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz und Steinmetz und Industrievereinigungs-Vorsitzenden Frank-Werner Dreisörner unterzeichnet ist. Die Schaffung der Wirtschaftsdezernenten-Position sei ein wichtiger Schritt dorthin.

Hintergrund ist die aus Unternehmerkreisen immer wieder zu hörende Klage, dass es in der Verwaltung keinen zentralen Ansprechpartner für die Wirtschaft gebe. Genehmigungswege und Verhandlungen ziehen sich damit, so der Eindruck der Wirtschaft, unnötig in die Länge.

Die IHK betont, dass der Ruf nach einem solchen Dezernenten die Wirtschaftsförderung keineswegs überflüssig mache – Krefelds Wirtschaftsförderer Eckart Preen habe eben keinen Zugriff in die Verwaltung; auch für ihn endet der Einfluss auf Prozesse am Eingang zum Rathaus. „Die Unterzeichner sehen in der neuen Stelle keine Konkurrenz zur Wirtschaftsförderungsgesellschaft oder zum Beauftragten für Wirtschaftsförderung im Büro des Oberbürgermeisters“, betonen die Unterzeichner, „aus unserer Sicht würden sich diese Strukturen und Funktionen ergänzen.“

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