Krefeld Romantische Cello-Melodien erfüllten Burg Linn

Krefeld · Christoph Heesch und Jakob Stepp waren zum siebten Serenadenkonzert im historischen Rahmen in Linn zu Gast..

 Cellist Jakob Stepp (Foto) und Musikerkollege Christoph Heesch spielten in der Burg Linn.

Cellist Jakob Stepp (Foto) und Musikerkollege Christoph Heesch spielten in der Burg Linn.

Foto: Ausserhöfer

Der abends beleuchteten Burg Linn fehlt es nicht an Romantik, und auf dem Cello lassen sich glänzend romantische Töne erzeugen. Erst recht klingen zwei Celli als Duo wunderbar warm und harmonisch. "Romantik für zwei Violoncelli" versprach das siebte Serenadenkonzert. Davon konnte sich im Rittersaal der Burg jeder überzeugen. Aber bei der Suche nach geeigneten Komponisten mussten Christoph Heesch und Jakob Stepp, die beiden ausgezeichneten Cellisten, schon einige Mühe aufwenden. Sie stießen auf Paganini, den Violinakrobaten, und auf Offenbach, der vor allem als Komponist spritziger Operettenmelodien bekannt wurde.

Dazu fanden sie Komponistennamen wie Barrière und Dotzauer, die auch einem eifrigen Konzertbesucher nicht unbedingt geläufig sind. Der Qualität des Abends konnte das nichts anhaben, das Publikum war von Anfang an begeistert. Haydns Duo Hob.X:11 ist an sich für die Kombination Cello und Baryton geschrieben, ein heute völlig aus der Mode geratenes, gambenähnliches Instrument. In der Fassung für zwei Celli klingt das Werk hervorragend. Die beiden jungen Cellisten beeindruckten durch ihre elegante Tonbildung und ihre kultivierte Musikalität. Der langsame Satz stand nicht im Programm, weil er aus einer anderen Haydn-Komposition entlehnt war. Wie die beiden Musiker die Melodiebögen gestalteten, war hinreißend. Der schnelle Satz, das Presto, kam leicht und schwerelos.

Ein rasantes Tempo war auch in der G-Dur-Sonate des Franzosen Jean Baptiste Barrière zu bewundern. Hervorragend gelangen auch die Variationen Dotzauers. So wenig bekannt der Komponist ist, so bekannt war das Thema, über das er seine Variationen schrieb. Es stammt aus Mozarts Oper Don Giovanni ("Là ci darem la mano").

Offenbach war ein ausgezeichneter Cellist, der entsprechend große Schwierigkeiten in sein E-Dur-Duo einbaute. Wie er verteilten auch die Bearbeiter der "Moses-Fantasie" die Schwierigkeiten gleichmäßig auf beide Cellisten. Paganini hatte dieses Virtuosen-Stück für die tiefste Violinsaite komponiert. Heesch und Stepp lieferten Glanzleistungen und bedankten sich für den Beifall mit einer Da-Capo-Zugabe: dem mit Spring- und Wurfbogen gespickten Schlusssatz der Barrière-Sonate.

(gho)
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