Krefeld Rheinblick: SPD kritisiert "Querschüsse aus der FDP"
Krefeld · Planungsdezernent sieht keinen Grund für Irritationen.
Für den Krefelder Planungsdezernenten Martin Linne sind die Vorbehalte der FDP gegen das Projekt Rheinblick in Uerdingen unbegründet. Ein potenzieller Konflikt zwischen industrieller Nutzung und Wohnen sei im Vorfeld bereits abgewogen und im Bebauungsplan berücksichtigt, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung.
Im Klartext: Rheinblick sei planungsrechtlich ein Mischgebiet mit Gewerbe und Wohnen. Die vergangenen Jahrzehnte hätten belegt, dass die Fläche am Rheinufer für den Hafen nicht mehr zu nutzen gewesen sei. Jetzt solle im Norden in direkter Nachbarschaft zum Chempark ausschließlich gewerbliche Nutzung gestattet werden. Lediglich im südlichen Abschnitt werde Wohnen ermöglicht. "Und zwar bis Höhe Dujardin, wo heute schon Wohnen erlaubt ist. Wir bestätigen quasi nur den Status Quo", informiert Linne. Natürlich seien alle gesetzlich vorgeschriebenen Abstände eingehalten, damit der Bestand auch zukünftig gewahrt werden könne. "Es gibt keinen Grund für Irritationen", sagt der städtische Beigeordnete.
"Wer jetzt ohne Not einen Konflikt zwischen Industrie und Stadtplanung herbeiredet, der schadet nicht nur der Entwicklung in Uerdingen, sondern auch der Gesamtstadt", sagt der Bezirksvorsteher Uerdingen, SPD-Ratsherr Jürgen Hengst. Er reagiert damit ebenfalls auf Äußerungen des FDP-Fraktionsvorsitzenden Joachim Heitmann, der das Projekt Rheinblick wegen seiner Nähe zum Industriestandort Bayer in Frage gestellt sieht. Die Verwaltung sei sich über die Interessenlagen absolut im Klaren, meint Hengst. Was das Projekt gar nicht gebrauchen könne, seien politische Querschüsse à la FDP. "Wir befinden uns in vielversprechenden Gesprächen mit Investoren und Architekten. Das ganze Projekt ist auf einem guten Weg. Was ist das jetzt wieder für ein Signal, wenn politisch Verantwortliche in dieser Stadt Zweifel säen?"
Der Sozialdemokrat bezeichnet den Rheinblick in Uerdingen als eines der größten städtebaulichen Entwicklungsprojekte in Krefeld der vergangenen Jahrzehnte.