Gastro-Kritik So isst man bei Purino
Krefeld · Das Ambiente ist einnehmend, die Karte lockt mit einer ganzen Reihe von Hausgemachtem, die Küche ist nicht italienisch pur, sondern italienisch inspiriert. Wir beschreiben, was einen erwartet
Die erste angenehme Überraschung ist eigentlich eine Enttäuschung. Das Restaurant Purino Krefeld in einer historischen Industriehalle im Mies-van-der-Rohe-Park wartet mit einer Reihe von beeindruckenden Zahlen auf: Fünf Millionen Invest, im Sommer Platz für bis zu 700 Gäste, im Innern Platz für 380 Menschen, verteilt auf eigentlich vier Restaurants – wie groß ist das denn? Da erwartet man unwillkürlich den Charme einer Bahnhofshalle. Doch weit gefehlt: Weitläufig ist der Innenraum, ja, aber er ist deutlich gegliedert, raffiniert strukturiert und mit einem Stilgemisch versehen, das abwechslungsreich, mit Farbtupfern, viel Holz und vielen warmen Farben Wohlfühlatmosphäre verbreitet. Man hat nie das Gefühl, verloren in einer großen Halle zu sein, man ist stets an definierten Orten, die unterschiedlich gestaltet sind. Die Innenarchitekten haben ganze Arbeit geleistet. Die Industriearchitektur bildet dazu einen wundervollen Rahmen, der in seiner geometrischer Nüchternheit einen Gegenakzent zu der Verspieltheit des Interieurs setzt