Gastro-Kritik So isst man bei Purino

Krefeld · Das Ambiente ist einnehmend, die Karte lockt mit einer ganzen Reihe von Hausgemachtem, die Küche ist nicht italienisch pur, sondern italienisch inspiriert. Wir beschreiben, was einen erwartet

 Blick in einen Bereich des Purino: Farbgebung und Stilgemisch im Verbund mit der Industriearchitektur ergeben eine reizvolle Mischung. Sitzt man am Tisch, hat man nicht das Gefühl, in einer Halle zu sein; es überwiegen warme Farben; der Raum ist geschickt strukturiert.

Blick in einen Bereich des Purino: Farbgebung und Stilgemisch im Verbund mit der Industriearchitektur ergeben eine reizvolle Mischung. Sitzt man am Tisch, hat man nicht das Gefühl, in einer Halle zu sein; es überwiegen warme Farben; der Raum ist geschickt strukturiert.

Foto: Thomas Lammertz

Die erste angenehme Überraschung ist eigentlich eine Enttäuschung. Das Restaurant Purino Krefeld in einer historischen Industriehalle im Mies-van-der-Rohe-Park  wartet mit einer Reihe von beeindruckenden Zahlen auf: Fünf Millionen Invest, im Sommer Platz für bis zu 700 Gäste, im Innern Platz für 380 Menschen, verteilt auf eigentlich vier Restaurants – wie groß ist das denn? Da erwartet man unwillkürlich den Charme einer Bahnhofshalle. Doch weit gefehlt: Weitläufig ist der Innenraum, ja, aber er ist deutlich gegliedert, raffiniert strukturiert und mit einem Stilgemisch versehen, das abwechslungsreich, mit Farbtupfern, viel Holz und vielen warmen Farben Wohlfühlatmosphäre verbreitet. Man hat nie das Gefühl, verloren in einer großen Halle zu sein, man ist stets an definierten Orten, die unterschiedlich gestaltet sind. Die Innenarchitekten haben ganze Arbeit geleistet. Die Industriearchitektur bildet dazu einen wundervollen Rahmen, der in seiner geometrischer Nüchternheit einen Gegenakzent zu der Verspieltheit des Interieurs setzt