Konzerte in Krefeld Uraufführung am Samstag: Requiem an Franz Schuberts Grab

Krefeld · Hundegebell und Vogelgezwitscher: Die Konzeptkünstlerin Antonia Petz hat eine Klangcollage erstellt, die am Niederrhein uraufgeführt wird.

 Die Sopranistin Sophie Witte singt im „Requiem am Grabe Schuberts“ von Antonia Petz.

Die Sopranistin Sophie Witte singt im „Requiem am Grabe Schuberts“ von Antonia Petz.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

(ped) Irgendwo bellt ein Hund. In den Bäumen zwitschern Vögel. Vorbeispazierende Menschen unterhalten sich: Diese Geräuschkulisse hat die österreichische Konzeptkünstlerin Antonia Petz (*1969) wahrgenommen und aufgezeichnet. Es ist der akustische Hintergrund im Währinger Schubertpark. Bis 1925 war der Park in Wien ein Friedhof. Zahlreiche Prominente hatten hier ihr Grab. Auch die Komponisten Franz Schubert und Ludwig van Beethoven haben auf dem Währinger Ostfriedhof ihre erste Grabstätte gefunden. Die Tonaufzeichnungen hat Petz zur Grundlage genommen für ein „Requiem an Schuberts Grabe“, das am 2. Oktober in Mönchengladbach uraufgeführt worden ist. Am Samstag, 5. Oktober, ist es in der Fabrik Heeder zu erleben. Beginn: 20 Uhr.

Antonia Petz hat eine Klang- und Lebensraumbeschreibung in 15 Sätzen erstellt. Mit den  aufgezeichneten Stimmen der Menschen und Tiere bewegt sich das Publikum akustisch durch das 14 Hektar große Areal des Schubertparks. „Mit dem Durchschreiten der dort auf Lebensabschnitte hin optimierten Parknutzungszonen entspricht die so gehörte Struktur einer klassischen Requiem-Vertonung“, sagt die Künstlerin. Von einem Streichquartett gespielte Fragmente aus Franz Schuberts Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“ ergänzen die Rhythmen und Klangfarben der vor Ort aufgezeichneten Geräusche. Zudem verbinden sich Stimmen und Klänge aus dem Park mit dem Gesangsvortrag von Schuberts Liedern „In der Ferne“, „Der Atlas“, „Die Krähe“ und „Der Tod und das Mädchen“. Gesprächsfragmente, die mit den Liedertexten zusammengeführt werden, ersetzen den lateinischen Text im Requiem.

Es singen Sophie Witte (Sopran) und Rafael Bruck (Bariton); es musizieren Anna Maria Brodka und  Noh Yun Kwak (Violine), Laura Krause (Viola), Elke Höppner (Violoncello) und Erik Garcia Alvares (Klavier) unter der musikalischen Leitung von Antonia Petz.

Das Requiem steht in der Reihe „Die Herbstzeitlosen“, eine Kooperation des Bunkers Güdderath mit dem Theater Krefeld/Mönchengladbach zu zeitgenössischer Musik. Kartentelefon 02151 805125.

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