Krefeld Rentner-Mord: Telefongespräch soll Täter überführen

Krefeld · Nur kurz tagte das Landgericht gestern im Verfahren um den mutmaßlichen Mord an Hans Werner L., der im Herbst vergangenen Jahres qualvoll in seiner Wohnung getötet worden war.

Die Richter befassten sich dabei mit der Durchsicht einer DVD mit Aufnahmen vom Tatort, die ein Beamter der Mordkommission dem Gericht zur Verfügung gestellt hatte. Außerdem wurde die Audio-Datei eines Telefongesprächs, auf dem mehrere der Angeklagten zu hören sein sollen, abgespielt. Das Gespräch wurde etwa zwei Monate nach dem Tod des Rentners im Rahmen der Telefonüberwachung der Verdächtigen aufgezeichnet. Das Gespräch wurde in polnischer Sprache geführt.

Einer der Anwälte kommentierte: "Die Stimme von unserem Mandanten war da nicht bei." Er forderte außerdem eine neue Übersetzung des Telefonats. Die wolle er mit dem bereits vorliegenden Text abgleichen. Er vermute Widersprüche und wolle die Passagen deshalb überprüfen. Außerdem gehe er davon aus, dass auch ein Polizeibeamter und nicht die beauftragte Übersetzerin den deutschen Text verfasst haben könnte. Staatsanwältin und Richterin teilten diese Bedenken indes nicht. Des weiteren wurde ein Dokument zum Nachlass verlesen. Demnach seien im Besitz des Rentners keine Gegenstände von großem Wert gewesen. Am nächsten Verhandlungstag soll ein weiterer Vernehmungsbeamter angehört werden. "Es waren ja Einlassungen angekündigt, die sind bis heute noch nicht erfolgt", begründete die Vorsitzende die Entscheidung.

Die Verhandlung wird am 9. Oktober fortgesetzt. Am 19. Oktober soll der Rechtsmediziner gehört werden.

(BL)
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