Krefeld „Grüne arbeiten mit falschen Behauptungen“

Krefeld · Harte Kritik an den Grünen und ihren Vorwurf, über den Regionalplan sollten wertvolle Naturflächen vernichtet werden: Die Ratspolitiker Jürgen Hengst (SPD) und Manfred Läckes (CDU) weisen die Behauptungen scharf zurück.

 Regionalplan

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Foto: Bezirksregierung Düsseldorf

Die Debatte um den Regionalplan und die Frage, welche Flächen in Krefeld zur potenziellen Entwicklung ausgewiesen werden, wird schärfer. Die beiden im Regionalrat vertretenen Ratsherren Jürgen Hengst (SPD) und Manfred Läckes (CDU) werfen den Grünen vor, mit einer polemischen Kampagne SPD und CDU in die Ecke von Naturvernichtern zu stellen, teils mit falschen Behauptungen zu arbeiten und mit einer Blockadehaltung dem Sinn überregionaler Planung nicht gerecht zu werden. „Wir haben im Rheinland nun mal einen hohen Einwohnerzuwachs. Alle regen sich über steigende Mieten auf, aber keine will, dass irgendwo gebaut wird. Aber irgendwo müssen die Menschen doch hin“, sagte Läckes unserer Redaktion, wobei er nicht nur auf die Debatte in Krefeld, sondern in allen Kommunen abzielte.

Jürgen Hengst zeigte sich „absolut stinkig“ darüber, dass die Grünen etwa in einem Antrag für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung in Hüls von drei in Rede stehenden Flächen reden. „Das ist nicht richtig; in der Diskussion ist noch eine Fläche, zwei sind bereits raus.“ Die Grünen seien „auf Stimmenfang mit Falschinformationen“; das komme „von einer Seite, die immer für sich behauptet, korrekt zu arbeiten. Das tun sie nicht“, sagte Hengst. Die Grünen erweckten den Eindruck, „als ob wir mit dem Bagger durch die Gegend fahren. Das ist absoluter Blödsinn.“ Der ganze Geist des Auswahlverfahrens der Flächen ist Hengst zufolge natürlich auch in starkem Maße von Umwelt- und Nachhaltigkeitsüberlegungen geprägt. Zudem würden die Kommunen auch mit den Flächen, die zur Entwicklung freigegeben sind, verantwortungsvoll umgehen. „Wir haben im Gebietsentwicklungsplan von 1999 in Fischeln-Ost und Hüls-Südwest viel mehr Flächen zur möglichen Entwicklung gehabt, als tatsächlich verwendet wurden. Und wir haben einige dieser Flächen aus dem neuen Gebietsentwicklungsplan wieder herausgenommen.“

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Foto: Bezirksregierung Düsseldorf

Auch Läckes hebt darauf ab und bezieht sich auf Flächen entlang der U76, die nicht angetastet worden seien. „Man muss sich klarmachen: Alle Flächen, die als Allgemeiner Siedlungsbereich ausgewiesen werden sind Angebotsflächen; die Planungshoheit liegt weiter 100-prozentig bei der Kommunen“, so Läckes.

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Foto: Bezirksregierung Düsseldorf

Beide Politiker betonen, dass der Gang des Verfahrens Umweltaspekte in starkem Maße berücksichtigt. Das zeigt den beiden zufolge schon der Stand der Dinge: Die Stadt hatte gegenüber der Bezirksregierung 15 Flächen in Krefeld als möglichen Siedlungsbereich genannt. Davon sind in einem ersten Durchgang nach Diskussion und Prüfung mit bestimmten Kriterien nur sechs übriggeblieben; davon eine in Hüls. Diese sechs Flächen werden nun weiter in Stadt und Regionalrat geprüft und diskutiert; auch die Einwohner haben bis Ende September Zeit für Einwände. Hengst glaubt, dass von den sechs Flächen „drei bis vier“ wieder gestrichen werden, am Ende also zwei bis drei neue mögliche Siedlungsbereiche übrigbleiben.

 Mit diesen Karten erläutert die Bezirksregierung Düsseldorf auf ihrer Internetseite die Flächen, über die diskutiert wird, ob man sie als „Allgemeiner Siedlungsbereich“ ausweisen könnte.

Mit diesen Karten erläutert die Bezirksregierung Düsseldorf auf ihrer Internetseite die Flächen, über die diskutiert wird, ob man sie als „Allgemeiner Siedlungsbereich“ ausweisen könnte.

Foto: Bezirksregierung Düsseldorf
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Läckes und Hengst ist es auch ein Anliegen, den Sinn dieses regionalen Auswahlverfahrens nicht aus den Augen zu verlieren, nämlich Wohnraum sinnvoll verteilt in der Region zu schaffen. „Sonst werden in Nettetal jede Menge Menge Wohnungen gebaut, die keiner haben will. Wir brauchen eine Steuerung in der Region“, sagte Hengst.

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