Razzia in Krefeld Razzia in Einfamilienhäusern: Unerlaubte Sammelunterkunft

Krefeld · Polizei und Stadt kontrollierten so genannte Problemimmobilien am Nassauerring und am Oelhausenweg. Den dort angetroffenen ausländischen Arbeitnehmern wird kein Fehlverhalten vorgeworfen.

 Polizei und Stadtverwaltung führen seit geraumer Zeit Razzien in so genannten Problemimmobilien durch. Dabei werden sie je nach Lage von Kräften des Zolls oder der Steuerfahndung unterstützt. Das Foto zeigt eine Aktion aus 2018.

Polizei und Stadtverwaltung führen seit geraumer Zeit Razzien in so genannten Problemimmobilien durch. Dabei werden sie je nach Lage von Kräften des Zolls oder der Steuerfahndung unterstützt. Das Foto zeigt eine Aktion aus 2018.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Der Skandal um die Unterbringung vieler Werkvertragsarbeiter in der Fleischindustrie hat Folgen. Das Landesministerium erließ einen Erlass, um den Kommunen Instrumente in die Hand zu geben, mit denen sie solche  Sammelunterkünfte wirksam kontrollieren und gegen Missstände einschreiten können. Im Bürokratendeutsch hießt das: „Erlass zur baurechtlichen und wohnungsaufsichtsrechtlichen Behandlung von Unterkünften für Beschäftigte“.

Auf diese Vorschrift berufen sich Polizei und Stadt Krefeld in ihrer gemeinsamen Aktion am Dienstag. Bei ihrer Razzia in so genannten Problemimmobilien am Nassauerring und am Oelhausenweg kontrollierten Fachleute der Bauaufsicht, des Fachbereichs Migration und Integration, des Fachbereichs Finanzservice und städtisches Immobilien-/Flächenmanagement sowie der Kommunale Ordnungsdienst, der  Kommunalbetrieb Krefeld mit Unterstützung der Polizei zwei Einfamilienhäuser.

In der Zeit zwischen 18.30 und 21.30 Uhr ging es dabei unter anderem um die Überprüfung der dort anwesenden Menschen sowie um bauliche Aspekte und Brandschutzmängel. Zudem kontrollierten Mitarbeiter der Stadt Krefeld , ob sich Personen illegal in den Gebäuden aufhalten.

In dem Haus am Oelhausenweg konnten acht Personen angetroffen werden. Bei einer Person sei der Aufenthaltsstatus durch den Fachbereich Migration und Integration überprüft worden, teilten Stadt und Polizei gestern mit. Aufenthaltsrechtliche Verstöße seien bei der Maßnahme jedoch nicht festgestellt worden.In dem Haus am Nassauerring konnten sechs Personen angetroffen werden.

Die beiden Einfamilienhäuser würden zur Unterbringung von Arbeitskräften genutzt, was in reinen Wohngebieten der Baugenehmigung widerspreche, erklärte eine Stadtspecherin. Der Fachbereich Bauaufsicht habe ein ordnungsbehördliches Verfahren eingeleitet. Er setze damit außerdem die aktuelle Erlasslage der Landesregierung um, die für bessere Wohnverhältnisse in Gemeinschaftsunterkünften sorgen solle.

„Den in den Wohnungen angetroffenen Personen ausländischer Nationalität sei kein Fehlverhalten vorzuwerfen, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage unserer Redaktion. Die ausländischen Arbeitnehmer verfügten allesamt über eine gültige Arbeitsgenehmigung.

An dem Einsatz waren zehn Mitarbeiter der Krefelder Stadtverwaltung und fünf Polizeibeamte beteiligt. Im Rahmen des Präsenzkonzeptes Innenstadt werden Polizei und Stadt auch zukünftig weitere Kontrollen so genannter Problemimmobilien durchführen, kündigten sie gestern an.

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