Krefeld Rätsel um Einsatzwagen-Unfall

Krefeld · Nach der spektakulären Karambolage eines Rettungswagens in Uerdingen ermittelt die Polizei. War überhöhte Geschwindigkeit oder ein blanker Reifen der Grund des Unfalls? Der Feuerwehrchef verteidigt den Fahrer.

Feuerwehr und Polizei standen auch gestern noch vor einem Rätsel. War überhöhte Geschwindigkeit die Ursache für das Umkippen des Rettungswagens der Krefelder Feuerwehr an der Wüstrathstraße? Oder gab es eine andere Ursache? "Wir werden morgen den Fahrtenschreiber auswerten und dann sehen, ob überhöhte Geschwindigkeit Ursache des Unfalls war", sagte gestern Feuerwehrchef Josef Dohmen.

Auf dem Weg zu einem Einsatz war am Montag, um 16.45 Uhr, in Uerdingen ein Feuerwehr-Rettungswagen des Typs "Mercedes Sprinter" umgekippt. In einer leichten Rechtskurve brach das Fahrzeug aus und kollidierte mit einem Straßenbaum auf der rechten Fahrbahnseite. Anschließend schaukelte sich das Fahrzeug auf, kippte nach rechts und überschlug sich. Die beiden 40-jährigen Rettungskräfte verletzten sich nur leicht. Ein Patient befand sich zu diesem Zeitpunkt zum Glück nicht im Wagen — nicht auszudenken, was sonst hätte passieren können.

"Umsichtiger Kollege"

Feuerwehrchef Dohmen verteidigte gestern den Fahrer des Wagens. Er sei seit 1992 im Dienst, bis dahin unfallfrei gefahren und "ein erfahrener und umsichtiger Kollege". Der Unfallort an der Wüstrathstraße in Uerdingen (Straßenstück zwischen Mündelheimer- und Bahnhofsstraße) sei eine "ganz dumme Kurve", Probleme habe zudem die regennasse Fahrbahn bereitet.

Die Rettungswagen des Typs Sprinter werden bei der Krefelder Feuerwehr in Kastenbauweise eingesetzt. Neun Wagen dieses Typs sind im Einsatz, das jetzt verunglückte Modell ist mit acht Jahren Einsatzzeit das älteste. Das Fahrgestell des Wagens sei nicht mehr verwendbar, die Kabine könnte noch zum Einsatz kommen. Beim Sprinter kann auf ein Fahrgestell die Rettungskabine aufgesetzt werden. Ins Schleudern geraten diese Wagen wegen der für Rettungsdienste extremen Höhe leichter als normale Fahrzeuge. Die Polizei kann sich auch weitere Unfallursachen vorstellen. "Es könnte auch am blank gefahrenen Reifen liegen, den unsere Kollegen entdeckt haben", sagte gestern Polizeisprecher Dietmar Greger.

Weitere Ergebnisse wird die Polizei heute liefern können.

(RP)
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