Krefeld Radtour durch die Felder rund um Kempen

Krefeld · Die heutige Radtour startet in St. Hubert, geht durch Kempen und seine Außenbezirke und endet schließlich wieder im Kendeldorf. Unter anderem geht es vorbei an der Abtei Mariendonk und der Kapelle St. Peter.

Eine reizvolle Radtour startet am Markt in St. Hubert. Ein verschlafenes Dörfchen, in dem es nichts zu sehen gibt, meinen jetzt wahrscheinlich viele. Das mag vor Jahrzehnten gestimmt haben, ist aber längst Vergangenheit. Das Kendeldorf hat sich gewaltig gemausert, immer mehr Bewohner zieht es dorthin.

Vom Markt, der mitten im Ort liegt, führt die Route zum Kendelpark, durch den der gleichnamige Bach fließt. Die Radler fahren entlang der Grenzsteinroute nach Haus Velde zwischen Voesch und Wall, einem Rittersitz des Kurfürstentums Köln aus dem 13. Jahrhundert. Er sicherte einst die nördlichste Grenze des Herrschaftsbereiches der Herren Kurfürsten ab. Heute ist er längst in Privatbesitz, der Grenzschutz ist bekanntlich keine wirkliche Herausforderung mehr. Der Zugang bis zum Wehrturm in der Einfahrt ist nach wie vor möglich, eine Besichtigung der Anlage ist jedoch nicht gestattet.

Weiter geht es am Gleumeshof vorbei nach Schlick zur Niersniederung, die unter Naturschutz steht. Die Radfahrer passieren im weiteren Verlauf ihrer Tour die Abtei Mariendonk und die Neersdommer Mühle. Im Klosterladen der im Jahr 1900 gegründeten Abtei findet sich eine reiche Auswahl. Unter anderem erhältlich sind Kerzen und Fahnen für Schützenvereine. Pulmonal ist ein nach einem alten Mariendonker Rezept hergestellter Kräuterapéritif. Geöffnet ist der Laden an Werktagen von 9 bis 11 und 15 bis 17 Uhr. Die aus dem 18. Jahrhundert stammende Mühlenanlage war bis 1942 in Betrieb. Die ehemalige Besitzerin stiftete übrigens Grundbesitz für die Errichtung des Benediktinerinnenklosters Mariendonk.

Die Route führt weiter den Radfahrer entlang der Niersniederung. Ein Routenabstecher führt zur Motte Horbes Bergske, einer ehemaligen mittelalterlichen Turmburg-Anlage, und lohnt sich auf jeden Fall. Das Hauptmerkmal dieser Motte besteht in einem meistenteils künstlich aufgeschütteten Graben und einem umzogenen Hügel, auf dessen engräumigen Plateau hölzerne oder steinerne Wehr- und Wohnbauten errichtet waren. Die Bezeichnung Motte kommt aus dem Französischen und bedeutet Erdklumpen, Erdhügel, Turmhügel oder Hügelberg. Dann fahren die Radler entlang des Landschaftskunstwerkes "Kulturraum-Raum" und der Langendonker Mühle. Über die Ostumgehung und Grefrather Straße gelangen die Radfahrer zur Niers.

Im Anschluss geht die Fahrt über den Holtweg an Mülhausen vorbei und stößt bei Bister wieder auf die Grenzsteinroute. Durch Felder führt der Weg nach Kempen und biegt schließlich rechts ab auf die Vorster Straße. Nach Überquerung des Kempener Außenrings erreichen die Radfahrer den Tönisbach und die Felder rund um die Ortslage St. Peter mit seiner gleichnamigen Kapelle. Die Kapelle St. Peter ist der älteste kirchliche Bau des Kempener Landes. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert. Die Route biegt in der Folge links ab auf den Kempener Rundweg in Richtung Norden über Große Donk, Schmelendorf, Unterweiden und Reepen bis nach Gastendonk. Dort lohnt sich ein Abstecher zum Haus Gastendonk, einer ehemaligen Wasserburg.

Ihre heutige Gestalt erhielt der Herrensitz im 18. Jahrhundert. Auf dem Weg zurück zum Ausgangspunkt passieren die Radler den Berfes, einem bäuerlichen Wehrturm am Raveshof aus dem 16. Jahrhundert. Der Berfes ist der älteste erhaltene Schutzturm im Kempener Land. Nach rund 36 Kilometern erreichen die Radfahrer wieder den Markt in St. Hubert.

(RP)
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