Nach Prügelattacken auf Fahrer Krefeld baut Videoüberwachung in Bussen aus

Krefeld · Die beiden Übergriffe auf Busfahrer in der vergangenen Woche bestärken die Stadtwerke Mobil in ihrer Strategie, die Videoüberwachung in Bussen und Bahnen auszubauen. "Mitte des Jahres werden wir neue Busse bekommen. Der Anteil der Busse mit Videoüberwachung liegt dann bei rund 50 Prozent", erklärte eine SWK-Sprecherin auf Anfrage unserer Redaktion.

 Das Symbol für Videoüberwachung an Straßenbahnen.

Das Symbol für Videoüberwachung an Straßenbahnen.

Foto: vo

Zwei Busfahrer sind in Krefeld geschlagen und bespuckt worden. Nun haben die Stadtwerke angekündigt, in die Sicherheit investieren zu wollen.

Die beiden Übergriffe auf Busfahrer in der vergangenen Woche bestärken die Stadtwerke Mobil in ihrer Strategie, die Videoüberwachung in Bussen und Bahnen auszubauen. "Mitte des Jahres werden wir neue Busse bekommen. Der Anteil der Busse mit Videoüberwachung liegt dann bei rund 50 Prozent", erklärte eine SWK-Sprecherin auf Anfrage unserer Redaktion.

Hintergrund: In der vergangenen Woche sind gleich zwei Busfahrer aus nichtigen Anlässen tätlich angegangen worden. Im ersten Fall haben zwei Jugendliche und ein (rechtlich als erwachsen geltender) 19-Jähriger einen Busfahrer geschlagen, im zweiten Fall hat ein 21-Jähriger einen Fahrer bespuckt. Alle Täter sind gefasst worden. Busse und Bahnen sind mit Notknöpfen ausgestattet, über die die Leitstelle alarmiert werden kann, die dann ihrerseits die Polizei ruft. Die ist dann innerhalb von Minuten vor Ort.

Weniger Respekt vor Fahrern

Die beiden Fälle seien bislang Ausnahmen, erläuterte die SWK-Sprecherin. Allerdings registriere man zunehmende Respektlosigkeit vor den Fahrern. Im Schulbusverkehr setzen die Stadtwerke daher schon einige Zeit auf Fahrzeugscouts, also auf Schüler mit einer Ausbildung zur Streitschlichtung. "Diese Schüler erhalten ein Training, wie man deeskaliert und sich im Streitfall verhält. Für die Scouts heißt das etwa: Sich nie in körperliche Auseinandersetzungen verwickeln lassen und immer zu zweit auftreten", erläutert die SWK-Sprecherin, "das kommt bei Kindern und Jugendlichen sehr gut an."

Auch die SWK-Fahrer nehmen demnach regelmäßig an Konflikt- und Deeskalationstrainings teil. "Wir arbeiten mit früheren Polizisten zusammen, die aus der beruflichen Praxis Erfahrungen mit Bedrohungen haben und Gegenstrategien sehr realistisch vermitteln können", so die SWK-Sprecherin.

Die Videoüberwachung ist nach SWK-Erfahrungen eine Erfolgsgeschichte. "Unsere Niederflurbahnen sind alle mit Video ausgestattet. Seitdem sind die Schäden durch Vandalismus erheblich zurückgegangen", heißt es.

(RP)
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