Krefeld Prozessauftakt: Überfall auf Wettbüro
Krefeld · Für den Überfall auf ein Wettbüro am Karlsplatz müssen sich seit Mittwoch drei Männer vor dem Krefelder Landgericht verantworten. Den zwischen 31 und 60 Jahre alten Angeklagten aus Krefeld und Troisdorf wird schwerer Raub vorgeworfen.
Der 60-jährige Krefelder soll das Wettbüro im Vorfeld ausgekundschaftet haben. Auch am Tattag hatte er sich dort aufgehalten. Dies war auf den Aufzeichnungen der Überwachungskamera zu sehen. Als die Mitangeklagten das Wettbüro betraten, war er wieder gegangen. Anders als der Krefelder, der seine Anwesenheit mit reinem Zufall erklärte, räumten die mutmaßlichen Mittäter den Überfall ein. Einzelheiten wollten sie allerdings noch nicht bekanntgeben.
Die beiden sollen beim Überfall im April die Mitarbeiter mit einer Schusswaffe bedroht und Geld gefordert haben. Das sollten sie in einen Stoffbeutel legen. Dann musste ein anderer Mitarbeiter in den Tresorraum gehen, um weiteres Geld zu holen. Einer der Täter hatte dort auf einen Monitor geschossen, um die Mitarbeiter einzuschüchtern. Auch den Besuchern des Wettbüros hatte man Bargeld und Handys abgenommen.
Mit der Beute von rund 20 000 Euro konnten die Räuber allerdings nicht fliehen. Die Polizei hatte sie auf frischer Tat ertappt. Dies war wohl einem Zufall zuzuschreiben. Eine Mitarbeiterin, die an dem Abend keinen Dienst hatte, war zufällig vor Ort und hatte den Vorfall beobachtet. Sie rief die Polizei. Vor Gericht wurden gestern die Aufnahmen der Überwachungskameras des Wettbüros gezeigt. Ein Polizeibeamter sagte gestern, Geld und Wertgegenstände seien den Geschädigten schon zurückgegeben worden. In einem Stoffbeutel hatte man Maske und Sonnenbrille der mutmaßlichen Täter gefunden.
Alle drei Angeklagten befinden sich zurzeit in Untersuchungshaft. Der Prozess wird am Dienstag kommender Woche fortgesetzt. Insgesamt sind sechs Prozesstage geplant. Zahlreiche Zeugen, auch die Gäste des Wettbüros, sollen aussagen.
