Prozess am Krefelder Landgericht 38-Jähriger wegen Drogenhandels auf der Anklagebank

Krefeld · Ein Mann aus Krefeld muss sich wegen bewaffneten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln vor dem Landgericht verantworten. Am Dienstag startete der Prozess vor dem Krefelder Landgericht.

 Ein 38-Jähriger muss sich wegen mutmaßlichen Drogenhandels verantworten.

Ein 38-Jähriger muss sich wegen mutmaßlichen Drogenhandels verantworten.

Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

(BL) Der Krefelder soll unter anderem Cannabis, Amphetamine, LSD und Ecstasy-Tabletten verkauft und chemische Drogen selber hergestellt haben. Außerdem wurden in seiner Wohnung zwei Luftgewehre, eine Luftpistole und weitere Waffen sichergestellt.

Zum Prozessauftakt legte er ein Teilgeständnis ab. Der 38-Jährige räumte sowohl den Drogen- als auch den Waffenbesitz über seinen Verteidiger ein. Einen Handel mit Betäubungsmitteln bestritt er allerdings. Kokain und MDMA habe er wegen Depressionen und Unsicherheit für den Eigenkonsum benötigt. Zwar habe er auch andere Drogen an Bekannte aus der BTM- und Techno-Szene abgegeben, daran aber nichts verdient. Auf die Frage, woher der Angeklagte rund 3000 Euro hatte, sagte der Verteidiger, das Geld habe sein Mandant von seiner Mutter bekommen. Das wunderte den Vorsitzenden. „Warum bekommt er Unterstützung von seiner Mutter, wenn er doch von Hartz IV lebt?“, wollte er wissen. Auch Einzahlungen auf das Konto des 38-Jährigen warfen Fragen auf. Eine Erklärung gab es erst einmal nicht.

Nach längerer Telefonüberwachung hatten die Ermittler im Herbst die Wohnung des Angeklagten durchsucht und außer Betäubungsmitteln auch Zutaten zur Herstellung von Drogen gefunden. Verpackungsmaterial, eine Feinwaage und ein Karton mit Zubehör, das zur Aufzucht von Cannabis benötigt wird, wurden sichergestellt. Auch den Besitz von Waffen räumte der Mann ein. Diese hätten aber nicht im Zusammenhang mit Drogenhandel gestanden. Luftgewehre und Luftpistole seien in einem Koffer hinter dem Schrank gewesen. Darauf habe er keinen schnellen Zugriff gehabt. Ein Schlagring sei ein Geschenk gewesen, an das er gar nicht mehr gedacht habe. Auch ein sogenannter Air-Taser, mit dem man gezielt Stromstöße versetzen kann, sei nicht einsatzbereit gewesen. Der Krefelder gab an, den Drogenkonsum inzwischen eingestellt zu haben. Er wolle nun sein Leben in den Griff bekommen. Die Verhandlung wird fortgesetzt.

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