Jahrestag des Affenhaus-Brandes Kriminalbiologe Benecke unterstützt Mahnwache vor Krefelder Zoo

Krefeld · Anlass ist der zweite Jahrestag der Brandkatastrophe im Krefelder Zoo, bei der das Krefelder Affenhaus komplett zerstört wurde. Das Great Ape Project bekräftigt seine Forderungen und Positionen.

 Der  Kriminalbiologe Mark Benecke kommt nach Krefeld.

Der  Kriminalbiologe Mark Benecke kommt nach Krefeld.

Foto: dpa, obe tmk

Unterstützer der Organisation  „Great Ape Project“, die sich gegen die Haltung von Menschenaffen in Zoos ausspricht, werden am Sonntag,  2.Januar, 12 bis 14 Uhr, eine Mahnwache vor dem Krefelder Zoo veranstalten. Die Akteure haben prominente Unterstützung: Zu den Demonstranten gehört nach Angaben der Veranstalter der durch Buchveröffentlichungen und TV-Auftritte bekannte Kölner Kriminalbiologe Mark Benecke. Anlass für die Mahnwache in Krefeld ist der zweite Jahrestag der Brandkatastrophe, bei der das Affenhaus zerstört wurde und mehr als 50 Tiere umkamen. Die Katastrophe ereignete sich in der Silvesternacht zum 1.Januar 2020.

Die Organisatoren wollen mit der Demonstration ihre Kritik an den jetzigen Haltungsbedingungen der beiden im Zoo verbliebenen Schimpansen Bally und Limbo ebenso bekräftigen wie ihre Forderung, die beiden Tiere in einem „Primatenschutzzentrum“ unterzubringen. Die beiden Affen leben zurzeit in einem 43 Quadratmeter großen Raum, der nicht den behördlichen Empfehlungen für die Haltung von Menschenaffen entspricht.

Der Krefelder Zoo hat mehrfach betont,  es gehe den beiden Schimpansen gut; Tierpfleger kümmerten sich intensiv um sie und ermöglichten ihnen in großem Maße Tierbeschäftigungen. Ein passender Zoo mit einer adäquaten Tiergruppe sei nicht  gefunden worden; im kommenden Jahr werde zudem eine Außenanlage errichtet.

Bei den vom Great Ape Project favorisierten Primatenschutzzentren handelt es sich im Prinzip meist um Privatzoos, die nach eigenen Angaben Tiere aus der pharmazeutischen, der Unterhaltungsindustrie oder sonstigen Kontexten aufnimmt. Auf der Internetseite des „Great Ape Project“ sind solche Zentren aufgelistet. So betreue das „Affenrefugium“, 2011 in Österreich gegründet,  nach eigenen Angaben 39 Schimpansen aus einem ehemaligen österreichischen Pharmalabor. Nicht verschwiegen wird Kritik an solchen Zentren. So heißt es, das 2014 gegründete „Project Chimps“ in den USA zur Unterbringung von Schimpansen aus der Pharmaindustrie werde seit 2020 von Ex-Mitarbeitern massiv kritisiert, weil die dort lebenden rund 80 Schimpansen nicht  ordentlich versorgt werden würden.

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