Nach dem Probealarm 43 Sirenen in Krefeld getestet – Feuerwehr zieht Bilanz

Krefeld · Im Ernstfall kommt es darauf an, dass die Menschen sofort alarmiert werden. Dann müssen die Sirenen funktionieren. In Krefeld waren die Reaktionen diesmal etwas anders als in den Vorjahren.

Eine Sirene auf einem Hausdach: Bundesweit erschallten am Donnerstag die Warntöne

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Punkt 11 Uhr breitete sich der Warnton über den Straßen aus, Handys schrillten ohrenbetäubend. Es war Probealarm. Und je lauter die Geräuschkulisse, desto beruhigender empfinden Feuerwehr und Polizei die Lage. Im gesamten Stadtgebiet Krefeld sind per Knopfdruck 43 Warngeräte bedient worden.

Das sagt die Feuerwehr nach dem Probealarm

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Warntag“, sagt Kai Hain, Lagedienstführer bei der Feuerwehr. „Wir haben alle 43 anzusteuernden Geräte zeitgleich aktiviert. Uns sind nur zehn Teilstörungen gemeldet worden, die wir nun auswerten müssen“, berichtet er.

Sechs dieser Anlagen hätten keine technische Rückmeldung gegeben, also nicht angezeigt, dass sie aktiviert waren. „Das kann auch ein reiner Übermittlungsfehler sein. Das werden wir prüfen“, sagt Hain. „Solche Warntage sind ja dazu da, dass man die Systeme testet und solche Fehler beheben kann.“

Bürgerinnen und Bürger waren offenbar vorbereitet

Was die Feuerwehrleute überrascht hat: „Anders als in vergangenen Jahren gab es weder bei uns noch bei der Polizei Anrufe von verängstigten Bürgern. Die Information hat offensichtlich gut funktioniert.“ Nur zwei Bürger hätten angerufen und gemeldet, dass bei ihnen die Sirenen stumm geblieben seien. „Einer kam aus Inrath, einer aus Fischeln. Dem gehen wir nach“, sagt Hain.

Insgesamt sei die Stadt aber nach einem Beschallungsplan so gut ausgestattet, dass es akustische Überlappungen gebe. Deshalb seien die Krefelderinnen und Krefelder in allen Ecken und Winkeln erreichbar, auch wenn einzelne Geräte nicht funktionierten, sagt der Experte. Ein großes Plus sei auch das Warnnetz für die Handys.

Den Warntag gibt es seit 2018 wieder

Bis Anfang der 1990er-Jahre gab es ein flächendeckendes Sirenennetz des Bundes, das ursprünglich die Bevölkerung vor möglichen Luftangriffen warnen sollte. Nach dem Ende des Kalten Krieges hat der Bund dieses Sirenennetz aufgegeben. Viele Sirenen wurden abgebaut. Auch wenn es inzwischen zahlreiche Warnmöglichkeiten gibt – auch übers Handy – sind Sirenen inzwischen wieder im Einsatz. Einen bundesweiten Warntag gibt es seit 2018 wieder.

(ped)