Krefeld Prinzenproklamation: Prinzenpaar glänzt mit eigenem Film

Krefeld · Fantastische Proklamation von Prinz Michael I. und Prinzessin Karin I. (Zecha) im Jubiläumsjahr der Prinzengarde: Das Regentenpaar und seine Minister legten eine zweieinhalbstündige Bühnenshow hin – das Publikum im ausverkauften Seidenweberhaus tobte.

Prinzenproklamation 2014 in Krefeld
23 Bilder

Prinzenproklamation 2014 in Krefeld

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Fantastische Proklamation von Prinz Michael I. und Prinzessin Karin I. (Zecha) im Jubiläumsjahr der Prinzengarde: Das Regentenpaar und seine Minister legten eine zweieinhalbstündige Bühnenshow hin — das Publikum im ausverkauften Seidenweberhaus tobte.

Nun können sie offiziell "op Jöck jonn". Im ausverkauften Seidenweberhaus wurden am Freitagabend Prinz Michael I und Prinzessin Karin I (Zecha) von Oberbürgermeister Gregor Kathstede als Prinzenpaar des Jahres 2014 proklamiert. Wie gewohnt hatte der Abend mit dem Wachaufzug der seit 100 Jahren bestehenden Prinzengarde begonnen und das von Rainer Küsters präsidierte Festkomitee in ein grün-weißes Farbenmeer eingerahmt.

 Beim Einzug der Prinzengarde mit Tanzmariechen Jennifer Bundschuh erhoben sich die Gäste von ihren Plätzen.

Beim Einzug der Prinzengarde mit Tanzmariechen Jennifer Bundschuh erhoben sich die Gäste von ihren Plätzen.

Foto: Thomas Lammertz

Zum Aufwärmen gab Johannes Kockers seine Erlebnisse als Animateur auf Mallorca preis, bei denen er erst beim Bogenschießen seinen italienischen Kollegen Enrico mattsetzte, dann aber auf eine große Schar deutscher Lehrer stieß ("Lehrer nennen ihre Kinder nicht Max oder Schantalle, sondern Wotan Frederick oder Justus Wilhelm"), denen er in der Rolle eines US-Master Sergeants beibrachte, die Liegen am Pool bereits morgens um sechs Uhr zu belegen.

Erste Rakete für Kockers' Büttenrede

Kockers' temperamentvolle Büttenrede erhielt die erste Rakete des Abends. Eine Premiere boten anschließend die Tanzgarden aus neun Krefelder Karnevalsvereinen mit ihrer mitreißenden gemeinsamen Tanzshow nach Melodien von Willi Ostermann.

Angeführt von den Spielfreunden Verberg, zogen dann Prinz und Prinzessin mit ihren Garden ein. Bei der Übergabe des Stadtschlüssels hatte das Prinzenpaar den Französischlehrer Kathstede noch nach Südfrankreich verbannt. Dort sollte er eine Collage über alle Verbesserungsmaßnahmen in Krefeld erstellen.

Am Verbannungsort hatte Kathstede aber erkannt: "Ich liebe Krefeld, trotz Flasche leer, denn Krefeld feiert Karneval legendär." Und "Was nützt mir Rotwein und Baguette, wenn dauernd Lust auf Alt ich hätt´." Er trug dem Prinzenpaar vor dem Hintergrund seiner beruflichen Ausrichtung und Herkunft auf, kostenlose Seminare für Bürgerfreundlichkeit zu geben, nach ihrem Motto "Krieewel op Jöck" dafür zu sorgen, dass die Einwohnerzahl der Stadt übers Jahr wieder auf 250.000 Menschen wächst.

Ein Hauch von Kommunalwahlkampf bei Kathstede

Der Prinz solle den Bachelor geben und alle Kandidatinnen der Krefelder Verwaltung zuführen; und die Prinzessin möge durch den Erlös eifrigen Alphornblasens den Haushalt der Stadt sanieren. Bei der bemerkenswerten langen Aufzählung der in Krefeld anstehenden Verbesserungsprojekte schimmerte ein wenig der bevorstehende Kommunalwahlkampf durch.

Dann übernahm das Prinzenpaar die Regie, und die Proklamation wandelte sich zu einer Werbung für den Krefelder Karneval, wie sie das Seidenweberhaus lange nicht mehr gesehen hat — Familie Zecha erzählte von sich und ihrer Verbundenheit mit Krefeld in einer witzigen Familienrevue. Nach einem Sketch zwischen Prinz und Prinzessin reihte sich Prinz Michael trommelnd in den Zug der Spielfreunde des TV Jahn Bockum ein, in die er im Alter von sieben Jahren eingetreten war.

Trommel-Einlagen und Tänze

Zur Heidi-Melodie tanzte dann Prinzensohn Nikolai als Geißenpeter auf die Bühne, bevor Nikolais Mutter sich einschaltete: Die aus der Schweiz stammende Prinzessin Karin suchte in Schwyzerdütsch aus dem Saal Helau-Rufe zu quetschen, bevor zwei Ghanaer mit einer Trommel-Einlage darauf anspielten, dass die Prinzessin in Südafrika geboren wurde und dort einige Jahre gelebt hat. Prinz Michael reihte sich nun mit einer Trompete in den Musikzug ein, mit dem er zweimal an der New Yorker Steuben-Parade teilgenommen hatte, unterstützt von seinen bestens aufgelegten Ministern Stephan Hauser, Volker Ingenhaag, Dr. Dr. Rolf Müllejans, Daniel Wingender und Thilo Zickler, die allesamt der Prinzengarde entstammen.

In einem mit slapstickartigen Wettkämpfen mit Krefelder Sportvereinen gespickten Film führten die Minister und das Prinzenpaar vor, wie sie das karnevalistische Krefeld zu regieren gedächten: schlagfertig, zu jedem Jux bereit, ohne den tierischen Ernst, der mitunter auch den Krieewelschen Karneval begleitet. Im Rahmenprogramm traten die Uerdinger "Dolphins", die Cheerleader des 1. FC Köln mit ihren akrobatischen Leistungen, der Comedian Knacki Deuser und die Kölner Stimmungsband "Klüngelköpp" auf.

Der Bewegungsrefrain des nach der Melodie eines Emmentaler Volksliedes gesungenen diesjährigen Prinzenliedes "Der Prinz van Krie-ewel is op Jöck..." wird diese Session wohl überdauern, da er die Narren zum aktiven Mittun auffordert.

(oes)
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