Karneval in Krefeld Prinzenproklamation mit Botschaft für Toleranz

Krefeld · „All you need is Spass!“ ist das Sessionsmotto – damit haben Dirk I. und Marita I. bei Beatles-Fans schon mal ins Schwarze getroffen. Schwungvoll starteten sie jetzt in die heiße Phase des Sitzungskarnevals.

 Setzt sich für Toleranz ein: das Prinzenpaar Dirk I. und Marita I. (Mosinski) bei der Prinzenproklamation im Seidenweberhaus.

Setzt sich für Toleranz ein: das Prinzenpaar Dirk I. und Marita I. (Mosinski) bei der Prinzenproklamation im Seidenweberhaus.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Mit der Prinzenproklamation im Seidenweberhaus hat in Krefeld die heiße Phase des Sitzungskarnevals begonnen. Prinz Dirk I. und Marita I. (Mosinski) haben für einen toleranten Karneval für alle geworben. Beatles-Fan Oberbürgermeister Frank Meyer hatte besonderen Spaß am Sessionsmotto der beiden – „All you need is Spass!“ in Anspielung auf den Song „all you need ist love“ – und ermunterte die beiden, dem Motto beherzt zu folgen. Der Prinz gab zudem Einblicke in die Art, wie das Comitee Crefelder Carneval bei geeigneten Persönlichkeiten vorfühlt, ob sie Lust hätten, eine Session als Karnevalsprinz zu übernehmen.

Dirk I. erklärte, dass er nach Krefeld gezogen sei, weil er sich in ein Hülser Mädchen verliebt habe, konkret in seine Prinzessin Marita I.  Er ist gebürtiger Hürther und erzählte nach dem stimmungsvollen Einzug, wie es dazu kam, dass er in der Session 2019/2020 nun Prinz ist. Er sei von Christian Cosman zum Frühstück  in eine Bäckerei eingeladen worden. „Ganz zufällig tauchte dort auch der Präsident des Comitées Krefelder Karneval, Peter Bossers, auf“, ergänzte er.  Das Duo habe ihn darauf hingewiesen, dass Krefeld noch ein Prinzenpaar brauche und ob er und seine Frau das nicht „machen wollen“. Nach Rücksprache mit seiner Marita und seinem Vater, der einst Bauer im Hürther Dreigestirn war,  entschloss sich der so Angeworbene, Prinz zu werden. Hürth hat als Nachbarstadt von Köln wie die Domstadt ein Dreigestirn aus Prinz, Bauer und Jungfrau an der Spitze des  Karnevals.

Prinzessin Marita ist ebenfalls seit Kindesbeinen im Karneval aktiv. Sie sagte in ihrer Rede, dass ihr und ihrem Mann Toleranz sehr wichtig sei: „Wir wollen Karneval für alle, denn Karneval ist bunt und verrückt – und das ist auch gut so!“

Die Proklamation des Prinzenpaars übernahm der Oberbürgermeister. In Reimform sowie mit viel Ironie und Wortwitz berichtete er dem amüsierten Publikum, dass er früher nicht etwa davon geträumt habe, der nächste James Bond oder Brad Pitt zu werden – „und nicht mal Chef der SPD!“ –, sondern er habe sich vielmehr gewünscht, ein gefühlvoller Tänzer zu sein, ja sogar „ein graziles Tanzmariechen“. Seitdem gab es, nach seinen Angaben, einige Versuche in dieser Richtung sowie diverse Rückschläge.

Dirk I. und Marita I. attestierte er indes, ein „tolles Paar“ zu sein. Meyer verlas die Proklamations-Urkunde und machte die beiden begeisterten Karnevalisten zum Krefelder Prinzenpaar der aktuellen Session. Sie sollten auf jeden Fall das Sessionsmotto „All you need is Spaß!“ beherzigen, riet er ihnen.

Neben der fulminanten Proklamation gab es am Samstagabend selbstverständlich auch ein abwechslungsreiches karnevalistisches Programm, unter anderem  mit der Band „Jeck United“, Büttenrednerin Anne Vogd aus Aachen sowie der Tanzgruppe „Kölsch Hänneschen“.

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