Krefeld Primark soll ins Horten-Haus

Krefeld · Die irische Bekleidungskette Primark soll nach Informationen unserer Zeitung Ankermieter für das leerstehende Horten-Haus werden. Der Baubeginn ist schon für den September vorgesehen.

 So plant Joachim Tenkhoff die neue Fassade des Horten-Hauses aus südöstlicher Blickrichtung. Noch dementiert die Kette Primark allerdings, dort Mieter werden zu wollen.

So plant Joachim Tenkhoff die neue Fassade des Horten-Hauses aus südöstlicher Blickrichtung. Noch dementiert die Kette Primark allerdings, dort Mieter werden zu wollen.

Foto: Tenkhoff

Die Investition des Berliner Projektentwicklers Joachim Tenkhoff ins leerstehende Horten-Haus am Ostwall steht womöglich kurz bevor. "Wir sind auf der Zielgeraden, der große Mieter ist gefunden", teilte Tenkhoff gestern mit. Dabei soll es sich nach Informationen unserer Zeitung um die Bekleidungskette Primark handeln, die in deutschen Großstädten mit mittlerweile sieben Filialen vertreten ist. Primark (Slogan: "Look good, pay less") führt sowohl Mode als auch Wohnaccessoires und wirbt damit, "Stil, Qualität und erschwingliche Preise" anzubieten. Die Kette will damit die bisherigen Branchenriesen "H & M" und Zara angreifen, mit günstigeren Preisen.

Krefeld: Primark soll ins Horten-Haus
Foto: T. L.

Eine Sprecherin von Primark in Deutschland dementierte gestern allerdings noch: "Wir haben noch einmal Rücksprache mit dem Unternehmen gehalten, eine Eröffnung in Krefeld ist nicht geplant", teilte eine Sprecherin der Grayling Deutschland GmbH, die die Kommunikationsarbeit für Primark übernimmt, auf Anfrage mit.

"Ganz große Adresse in Europa"

Tenkhoff gibt sich zuversichtlich: "Der Mieter ist eine ganz große Adresse in Europa, da entwickelt sich ein Riesending", sagte er gestern unserer Zeitung. Zwei Drittel der Fläche des Horten Hauses wären somit belegt. Für die Rest-Fläche soll ein weiterer großer Mieter gefunden werden. Im Gespräch ist ein Elektrogroßmarkt — "Saturn" könnte von der Neusser Straße an die St.-Anton-Straße ziehen.

40 Millionen Euro sollen insgesamt in das Horten-Haus investiert werden. Die Bauvoranfrage ist gestellt. Derzeit verhandelt Tenkhoff mit dem Besitzer der Horten-Immobilie, der Apollonia Rida. Parallel bringt er den Bauantrag auf den Weg, der in drei Monaten im Krefelder Rathaus eintreffen soll. Tenkhoff hofft, dass dieser Antrag in drei Monaten bearbeitet werden kann, so dass ab September/Oktober mit der Entkernung des Horten-Hauses sowie dem Abtragen der Fassade begonnen werden kann. Die markante Horten-Fassade an der Ecke Ostwall/St.-Anton-Straße steht nicht unter Denkmalschutz.

Oberbürgermeister Gregor Kathstede (CDU) sagte gestern unserer Zeitung: "Es sieht sehr gut aus, mit den Neuinvestitionen von Volksbank, P & C sowie dem Horten-Haus kann sich die südliche Seite der St.-Anton-Straße prächtig entwickeln." Kathstede sagte zu: "Wir werden alles daran setzen, diesen Bauantrag schnell zu behandeln." Er hofft, dass Ende April die Investition unter Dach und Fach ist. Geklärt werden müsse noch die verkehrliche Situation, wie Tenkhoff und Kathstede erklärten.

Die Bekleidungskette Primark, Tochter des Londoner Nahrungsmittelriesen Associated British Foods, ist mittlerweile in ganz Europa vertreten. Ihre Ursprünge hat sie im Bekleidungsgeschäft "Penneys", das 1969 in Dublin eröffnete. In Irland heißen die Primark-Filialen immer noch "Penneys". Die Kette wuchs zunächst in Irland, eröffnete dann Filialen in Großbritannien, ab 2006 in Spanien, 2009 in Portugal und Deutschland.

In Deutschland seit 2009

Die erste deutsche Primark-Filiale eröffnete 2009 in Bremen — insbesondere bei Jugendlichen ist die Kette seitdem Kult. Es folgten Frankfurt, Gelsenkirchen, Dortmund Hannover. Mit dem Stand Ende 2011 gibt es 232 Primark Filialen in Europa (Irland 38, Spanien 22, Großbritannien 156, Niederlande 3, Portugal 5, Deutschland 7 und eine in Belgien).

(RP)
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