Spektakel in Krefeld Premiere für die Highland-Games
Die Unterstützer der Highland-Games mit Organisator Frank Langen (im Kilt).
TUG-O-WAR Das traditionelle Tauziehen (Tug-o-war) ist nicht nur für die Kämpfer ein Höhepunkt bei den Highlandgames. Auch für die Zuschauer, die zumeist lautstark anfeuern, ist diese Disziplin ohne größere Erklärung schnell zu verstehen. Es treten jeweils zwei Mannschaften im K.o.-System gegeneinander an. Die Regel heißt „Best of three“, wobei die Seiten nach jedem Kampf gewechselt werden. Die Teams ziehen an den gegenüberliegenden Enden eines Seils in entgegengesetzten Richtungen, mit dem Ziel, das Seil gegen die Zugkraft des gegnerischen Teams über eine festgelegte Markierung zu bringen.
PUTTING THE STONE Das Stone Put (Steinstoßen) ist eines der wichtigsten schottischen Schwerathletik-Events innerhalb moderner Highland-Games-Austragungen. Während beim Kugelstoßen eine Stahlkugel verwendet wird, ist beim Steinstoßen häufiger ein gewöhnlicher Stein oder ein kleiner Felsen anstelle einer Stahlkugel das zu werfende Gewicht. Bei dieser Disziplin wird mit einem Gewicht von 7,5 bis 10 Kilogramm entweder aus dem Stand, mit Anlauf, oder einer Drehung geworfen. Der weiteste von drei Versuchen wird gezählt. Auf dem Boden werden entsprechend Markierungen zur Punktzahl eingezeichnet. Besonderheit im Fall der Uerdinger Highland-Games: Die Steine (9,7 Kilo Männer und drei Kilo Frauen) für das Steinstoßen kommen aus Uerdingen, wurden unter der Rheinbrücke gesammelt.
CABER SLALOM Der Baumstammslalom (Caber Toss) ist eine Disziplin, bei der die Zusammenarbeit als Team eine wichtige Rolle spielt. Gilt es doch fünf Baumstämme, die jeweils einen Meter Abstand zueinander haben, im Slalom als Team einmal hin und einmal zurück zu schleppen. Der Clou dabei ist, dass ein etwa vier Meter langer und 40 Kilogramm schwerer Baumstamm von allen Läufern gemeinsam geschultert werden muss, ohne diesen fallen zu lassen. Alle Teammitglieder müssen über die gesamte Laufzeit den Stamm berühren. Insgesamt können drei Läufe gemacht werden. Der beste Lauf zählt für die Punktwertung. Für jedes Loslassen werden fünf Strafsekunden hinzugerechnet.
WEIGHT FOR HEIGHT Der Gewichthochwurf (englisch: weight over the bar oder weight for height) ist eine traditionelle schottische Sportart. Das Gewicht muss mit nur einer Hand über eine Messlatte katapultiert werden. Die Höhe der Messlatte bestimmen die Sportler individuell. Bleibt der Sportler nach drei Versuchen erfolglos, scheidet er aus dem Wettkampf aus. Falls mehrere Athleten an derselben Höhe scheitern, gewinnt derjenige mit den wenigsten Fehlversuchen. Die Männer werfen mit einem Gewicht von 12,74 kg und die Frauen mit einem Gewicht von 6 kg. Das sphärische oder rechteckige Wurfgerät besteht aus Metall und hat einen Handgriff. Die Höhe des Wurfgerätes einschließlich Handgriff darf nicht mehr als 45,72 cm (18 inches) betragen.
STONE OF MANHOOD Beim auf Deutsch übersetzten „Stein der Männlichkeit“ ist vor allem die Kraft gefragt, es bedarf aber auch etwas an Geschicklichkeit. Immerhin gilt es, einen großen Stein oder eine große Kugel erst einmal vom Boden aus alleine hochzuheben. Danach muss das entsprechende Gewicht eine kurze Strecke von rund fünf Metern getragen und auf ein etwa 1,2 Meter hohes Podest abgelegt werden. Während bei den Frauen meist 40 bis 60 Kilo getragen werden, sind es bei den Männern zwischen 60 und 85 Kilogramm. Die Brocken werden eigens für das Spektakel angefertigt.
TOSS THE CABER Beim Baumschlagüberwurf (Toss the caber) wird ein vier bis sechs Meter langer Baumstamm mit einem Gewicht von 30 bis 60 kg Gewicht so geworfen, dass er sich einmal überschlagen muss. Der Werfer hat drei Versuche und hält den Baumstamm zunächst mit beiden Händen senkrecht vor seinem Körper. Dann nimmt er Anlauf, wobei der Stamm nicht umkippen darf, und schleudert den Stamm so von sich. Dabei ist die Weite erst einmal nebensächlich, wichtig ist, dass sich der Baumstamm überschlägt. Gemessen wird auf einem gedachten großen Uhr-Zifferblatt. In einer Linie zum Wurf (12 Uhr) ist am besten. Gut sind Winkel von 10 bis 2 Uhr.
SHEAF TOSS Beim Heusackhochwurf (Sheaf Toss) gilt es, ein etwa sechs Meter hohes Gestell, das durch Schnüre unterschiedliche Höhen markiert, zu überwinden. Ziel ist es, einen Heusack (Männer = 7,5 kg, Frauen = 5,5 kg) mit einer Mistgabel so hoch wie möglich über die Schnüre zu werfen. Die Punktevergabe ergibt sich wie folgt: 3 Meter = 4 Punkte; 4 Meter = 6 Punkte; 5 Meter = 8 Punkte; 6 Meter = 10 Punkte. Pro Teammitglied wird der beste Wurf gewertet, jeder Teilnehmer hat drei Versuche.
TIMBER WALK Beim Baumstamm ziehen (Timber Walk) werden zwei etwa zwei Meter lange und gut 10 kg schwere Stämmen an den Händen mit einer Schlaufe befestigt. Diese gilt es, an sechs bis sieben Meter auseinander stehenden Markierungen in einem Rundkurs innerhalb einer Minute zu umlaufen. Was zunächst sehr leicht aussieht, entpuppt sich für den Athleten innerhalb der 60 Sekunden als ein wahrer Kraftakt. Wertung: Jede Runde ergibt einen Punkt.
HORSESHOE PUTTING Das Hufeisenwerfen ist ein sehr altes Brauchtum und hat in den Alpenländern eine uralte Tradition und Geschichte. Der Ursprung kommt nachweislich aus dem Bauernstand, denn seit es Hufeisen gibt, wurden sie als handliche Wurfgeräte für diesen interessanten Freizeitsport verwendet. Ein Hufeisen muss aus 10 Metern Entfernung so nah wie möglich an einen Stock geworfen werden. Jeder Akteur hat drei Versuche. Wertung: Direkt um den Stock innerhalb von 10cm = 10 Punkte, Hufeisen innerhalb von 30cm = 6 Punkte, Hufeisen innerhalb von 60cm = 4 Punkte, Hufeisen innerhalb von 90cm = 2 Punkte, Hufeisen innerhalb von 120cm = 1 Punkt. Die Kinder treten bei den Mini-Highland-Games gegeneinander an.