St.-Anton-Straße in Krefeld Pop-up-Radweg biegt nun ab – CDU spricht von „Schnapsidee“

Krefeld · Der Pop-up-Radweg schwenkt nun von der St.-Anton-Straße in die Friedrichstraße ab.Unter anderem haben die Stadtwerke Problemen an den Haltestellen beklagt.

 Der Pop-up-Radweg in neuer Wegführung: In Höhe Friedrichstraße führt er von der St.-Anton-Straße nach rechts in die Fußgängerzone, später nach links in die Rheinstraße.

Der Pop-up-Radweg in neuer Wegführung: In Höhe Friedrichstraße führt er von der St.-Anton-Straße nach rechts in die Fußgängerzone, später nach links in die Rheinstraße.

Foto: Jens Voss

(vo) Der umstrittene Pop-up-Radweg auf der St.-Antonstraße endet nun in Höhe Frierichstraße. Schlichte gelbe Markierungen führen Fahrradfahrer nach rechts in die Fußgängerzone; an der Rheinstraße wiederum führen gelbe Markierungen nach links. Die Rheinstraße ist seit diesem Jahr ohnehin frei für Radfahrer. Die Stadt hatte die Rheinstraße auf Vorschlag von ADFC und „Aktionskreis fahr Rad“ und nach Rücksprache mit dem Einzelhandel ab der Dionysiuskirche dauerhaft für den Radverkehr geöffnet. Die Regelung davor  – freie Fahrt für Räder ab 19 Uhr (donnerstags sogar erst ab 21 Uhr) – hatte immer wieder für Itrritationen und Verdruss gesorgt. Denn immer wieder hatten Radfahrer den kleingedruckten Hinweis auf dem Schild, das die Fahrt freigibt, übersehen und waren dann zu ihrer Überraschung von der Polizei zur Kassen gebeten worden.

  Die neue Wegführung war nach einer Diskussion in der jüngsten Ratssitzung geändert worden. Ein Kompromiss. Die CDU hatte beantragt, das Experiment unverzüglich zu beenden, SPD, Grüne und Linke wollten es eigentlich bis zum geplanten Ende im September fortführen. Oberbürgermeister Frank Meyer schlug dann den Kompromiss vor, den Radweg in die Friedrichstraße abbiegen zu lassen. Dem Vernehmen nach hatten vor allem die Stadtwerke Verspätungen und Probleme an den Haltestellen der Straßenbahnen beklagt. Die CDU blieb und bleibt bei ihrer Ablehnung, die Mehrheit einigte sich auf Meyers Vorschlag.

Die CDU bekräftigte jetzt mit Einrichtung der neuen Wegführung ihre Kritik und sprach von einer „Schnapdsidee“. Der Fraktionsvorsitzende Philibert Reuters, erklärte,  es werde zu Konflikten zwischen Radfahrern und Fußgängern kommen. Unverantwortlich sei, dass die Stadt bei ihren Umgestaltungsarbeiten mittendrin aufgehört habe. Denn aktuell werde das Durchfahrtsverbot für Radfahrer auf der Friedrichstraße noch nicht aufgehoben, so dass der Pop-Up-Radweg streng genommen mit Beginn der Fußgängerzone ende. „Wer weiterfährt, begeht demnach eine Ordnungswidrigkeit“, so Reuters. Was als großer Kompromiss von Meyer verkündet worden sei, sei nur eine halbgare Lösung, die wieder einmal schlecht vorbereitet und miserabel umgesetzt worden sei.

Auch am Mittwoch war entsprechende Schild  noch an seinem Ort.

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