Krefeld Polizeiaufgebot schirmt Neonazis ab
Krefeld · Eine Demonstration auf dem Neumarkt in Krefeld am Dienstag wurde von einem Pfeifkonzert begleitet.
Eine kleine Kundgebung von Neonazis der NPD am Dienstagvormittag auf dem Neumarkt ist von einem mindestens 25 Mann starken Polizeiaufgebot abgeschirmt worden. Über die tatsächliche Zahl gab die Polizei aus taktischen nichts bekannt. Die Einsatzkräfte schirmten die etwa zehn NPD-Aktivisten gegen rund 50 Gegendemonstranten vom "Bündnis Krefeld für Toleranz und Demokratie" ab, die mit einem gellenden Trillerpfeifenkonzert und "Haut ab"-Rufen gegen die NPD protestierte. Die rechtsextreme Partei ist zurzeit mit einem Lkw auf Tour durch NRW.
Während der Kundgebung kam es zu einer Rangelei zwischen einem der NPD-Aktivisten und der Grünen-Bundestagskandidatin Ulle Schauws; nach eigenen Angaben hatte sie sich geweigert, beim Aufbau für die Kundgebung auf Anweisung eines NPD-Aktivisten beiseitezutreten — der hatte sie daraufhin weggeschubst. Schauws kündigte an, ihn anzuzeigen. Er habe gegenüber der Polizei angegeben, aus Dresden zu stammen, berichtet sie weiter. Nach Informationen der Grünen waren nur vier NPD-Anhänger aus Krefeld und Kempen zugegen; die übrigen Teilnehmer kämen aus Ostdeutschland; einer von ihnen soll Mitarbeiter der sächsischen Landtagsfraktionsein. Die sächsische NPD kam bei der Landtagswahl 2009 auf 5,6 Prozent der Stimmen und acht Sitze. Sachsen gilt als Hochburg der NPD.
Die NPD ist zurzeit auf Wahlkampftour durch das Rheinland; neben Krefeld stehen Mönchengladbach, Aachen und Düsseldorf auf der Liste der besuchten Städte. Schauws zeigte sich zufrieden damit, dass es der rechtsextremen Partei nicht gegelungen ist, in Krefeld Anhänger zu mobilisieren.
