Politischer Aschermittwoch Grünes Theater: Krefeld im Jahr 2092

Krefeld · Die Grünen blicken in ihrem Kasperle-Theater zurück – und ganz weit nach vorn.

 Die Grünen lassen die Puppen an ihrem politischen Aschermittwoch nach ihrer Pfeife tanzen.

Die Grünen lassen die Puppen an ihrem politischen Aschermittwoch nach ihrer Pfeife tanzen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

(vo) Seit 2011 gibt es das grüne Kasperle-Theater – die Grünen nutzen das Beinahe-Jubiläum für einen Rückblick auf ein Jahrzehnt Krefelder Kommunalpolitik, angefangen bei  „Oberkasper“ Kathstede als EX-OB, dem  „schwarzen Sheriff“ Fabel, Blondi (Marc Blondin als CDU-Parteichef) und Rheuti (Philibert Reuters als CDU-Fraktionschef), über „Little Big Ben“ (SPD-Fraktionschef Benedikt Winzen), die rote Socke (die Partei Die Linke) über Herrn Privatvorstaat (FDP-Fraktionschef Heitmann, „die Geißel der Krefelder Politik“) und „Wadenbeißer Bello Butz“ (SPD-Ratsherr Hans Butzen) bis zur grünen Heidi (Matthias, grüne Fraktionschefin), die unablässig „alle Dächer werden grün“ ruft.

In grüner Kasperle-Geschichtsschreibung  ändert auch der neue OB Frank (Meyer) Schlaumeier nichts daran, dass die ersten 20 Jahre im neuen  Jahrtausend „vertane Jahre“ waren. In Krefeld führt das dazu, dass Besuch aus Krefelds ostdeutscher Partnerstadt Beeskow sicherheitshalber eine 3-D-Brille für Bilder virtueller Realität aufgesetzt bekommt, auf dass der Gast das Krefeld der Zukunft sieht:  mit toll saniertem Fußballstadion namens Grotenburg, wunderbarer Allee mit Platz für Radfahrer und Fußgänger sowie langsam fahrenden Autos namens Philadelphiastraße, mit nagelneuem Öko-Stadthaus, schicker Architektur  namens  Rheinblick, frisch erstrahlendem Jugendstilstadtbad an der Neusser Straße und einem Kesselhaus als stilvoller Veranstaltungshalle. Als Beeskow die Brille abnimmt, folgt die Ernüchterung:   „Das ist doch nicht Krefeld! Sieht alles so grau hier aus! So wie früher bei uns.“

Die grüne Bilanz also:  Auch der neue SPD-Schlaumeier hat nichts bewirkt für Krefeld. Das allein – man ahnt es schon – vermögen die Grünen, wie ein Kasperle-Blick ganz weit nach vorn ins Jahr 2092 zeigt: in eine Zeit, in der „Werteunion“-Politiker Gerald Wagener in der Hölle schmort, Krefeld zur schönen Stadt mit Wasserstraßen geworden ist und die Bundestagsabgeordnete Ulle Schauws als Engel „im Himmel über Berlin“ schwebt.“ Grünes Happy End also.

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