Neuartige Prioritätenliste Plan für eine Milliarde Invest in Krefeld

Krefeld · Erstmals hat die Verwaltung eine Prioritätenliste für Investitionen in Krefeld vorgelegt. Demnach sollen bis 2027 in 126 Projekten mehr als eine Milliarde Euro investiert werden, darunter die Grotenburg und das Haus der Bildung. Wie die neuen Zeitpläne sind.

Großprojekt für Krefeld: Die völlige Neugestaltung des Willy-Brandt-Platzes hinterm Bahnhof.

Großprojekt für Krefeld: Die völlige Neugestaltung des Willy-Brandt-Platzes hinterm Bahnhof.

Foto: Stadt Krefeld

Ein solches Instrument zur Planung hat es laut Oberbürgermeister Frank Meyer in der Stadt noch nicht gegeben: Die Verwaltung hat erstmals eine detaillierte Prioritätenliste für Bauvorhaben vorgelegt. Ziel ist es, künftig realistisch abzuschätzen, wann welche Bauprojekte angegangen und umgesetzt werden können.  „Wir wollen größtmögliche Transparenz; es ist uns wichtig, dass alle wissen, was an Aufgaben auf uns zukommt“, sagte der Oberbürgermeister bei der Vorstellung der Liste. Das größte Projekt ist das Haus der Bildung, auch Projekte wie die Sanierungen von Grotenburg, Stadtwaldhaus  und Badezentrum oder Neubauten wie das Obdachlosenheim an der Feldstraße sind aufgeführt.

 In der Umsetzung: Eine neue Feuerwache für Traar.

In der Umsetzung: Eine neue Feuerwache für Traar.

Foto: Stadt Krefeld

Zusammengestellt hat die Liste das Zentrale Gebäudemanagement unter Leitung von Rahid Jaghou. Seine Leitfragen waren „Wie weit sind wir in der Bearbeitung?“ und  „Welche Personalressourcen haben wir, und was können wir in  den nächsten Jahren leisten?“.  Projekte, die weit gediehen sind, wurden demnach hoch priorisiert. Die Liste wird nun den zuständigen Ausschüssen der Politik vorgelegt. „Ich hoffe auf konstruktive Debatten“, sagte Meyer. Wenn jemand Wünsche zur Höherpriorisierung von Projekten äußere, müsse derjenige erläutern, welche Projekte in der Liste nach hinten rutschen sollen. Die Liste soll jährlich fortgeführt und eng mit der Haushaltsplanung verbunden werden.

Es gebe zur Liste eine Reihe von Risiken und Nebenwirkungen, erläuterte Planungsdezernent Marcus Beyer. Die Stadt werde erhebliche Fördermittel brauchen, „wir werden nicht alle Investitionen aus eigener Kraft stemmen können“. Die Kostenschätzungen sind ihm zufolge grob, der Markt sei bekanntlich in Bewegung. Viele Baufirmen hätten zudem keine Kapazitäten; so mussten in Krefeld die Sanierung des Stadtwaldhauses und der Neubau vom „Haus des Lernens“ zweimal ausgeschrieben werden, weil sich keine Unternehmen zur Umsetzung gefunden hätten.

Mit 50 Millionen Krefelds größtes Projekt:  So soll das Haus der Bildung aussehen.

Mit 50 Millionen Krefelds größtes Projekt: So soll das Haus der Bildung aussehen.

Foto: Stadt Krefeld

Die Liste umfasst Bauten und Projekte aus den Bereichen Schule, Kita, Sport, Feuerwehr, Verwaltung Kultur und Soziales. Meyer betonte, dass man neben den Investitionen auch Einsparungen im Auge behalten sollten – der Neubau eines Technischen Rathauses etwa spare erhebliche Mietgelder; Nichtstun sei die mit Abstand unwirtschaftlichste Variante. Die Liste ist so aufgebaut, dass Projekte Jahreszahlen zugeordnet sind und tabellarisch festgehalten ist, welchen Status ein Projekt hat (noch ohne Planungsbeginn – in der Planung – in der Umsetzung).

Die neue Fischelner Feuerwache wird so aussehen.

Die neue Fischelner Feuerwache wird so aussehen.

Foto: Stadt Krefeld

Folgende herausragenden Bauten wurden erläutert: 

Die Grotenburg erstrahlt in neuem Glanz; sie soll bis Mitte 2023 fertig sein.

Die Grotenburg erstrahlt in neuem Glanz; sie soll bis Mitte 2023 fertig sein.

Foto: Stadt Krefeld

– Sanierung Herberzhäuser: 11,5 Millionen Euro, ist in der Umsetzung.

– Sanierung Stadtwaldhaus 12 Millionen Euro, da nach der ersten  Ausschreibung keine Generalunternehmer gefunden wurde, gibt es einen zweiten Anlauf.

Prinz-Ferdinand-Schule: 16 Millionen Euro; es habe wegen Firmenausfällen und Lieferengpässen Verzögerungen gegeben; die Fertigstellung ist nun für Februar 2023 erwartet.

– Kita Randstraße: 8,1 Millionen Euro, Fertigstellung wird für Sommer 2023 erwartet.

– Kita Weidenröschenweg: vier Millionen Euro; es wird die erste Kita nach Passivhausstandard sein; sie soll im August 2023 fertig ein.

– Grotenburg: Kostenstand der Sanierung heute: 16,3 Millionen Euro; die Tiefbauarbeiten beginnen im Januar 2023, bis zum Sommer 2023 soll das Stadion saniert sein.

– Neue Feuerwache Traar: 14 Millionen Euro, die Umsetzung hat begonnen; Fertigstellung Ende 2024.

– Neue Feuerwache Fischeln: 15,5 Millionen Euro; die Umsetzung hat begonnen, Fertigstellung Ende 2024.

– Obdachlosenheim Feldstraße; 14,6 Millionen Euro; Fertigstellung soll 2026 sein.

– Haus der Bildung: 50 Millionen Euro; zurzeit läuft die zweite Ausschreibungsrunde.

– Sanierungsbadezenrum Bockum: Ausschreibung für ein Konzept Anfang 2023.

– Mobilitätshub am Bahnhof mit P+R-Parkhaus, Radstation und Bürobauten: 26 Millionen Euro; steht noch am Beginn der Planung.

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