Krefeld Plakat-Aktion für schönere vier Wälle

Krefeld · Ab morgen erinnern stadtweit Plakate an "200 Jahre Vagedes". Die Initiative Stadtkultur will damit die Restaurierung und Gestaltung von Ost-, West-, Süd- und Nordwall anstoßen - in Verbindung zum Bauhausjahr 2019.

 Die Initiatoren für die Plakat-Aktion: (v.l.) Thomas Müller, Siegfried Gronert und Harald Hullmann. An der Litfaßsäule am Westwall haben sie ein Plakat probehalber angebracht. Ab morgen wird professionell plakatiert.

Die Initiatoren für die Plakat-Aktion: (v.l.) Thomas Müller, Siegfried Gronert und Harald Hullmann. An der Litfaßsäule am Westwall haben sie ein Plakat probehalber angebracht. Ab morgen wird professionell plakatiert.

Foto: Initiative Stadtkultur

Im kommenden Jahr wird die Welt auf Krefeld blicken - als offizielle Stadt der Jubiläumsfeierlichkeiten zu 100 Jahren Bauhaus. Aber es gibt ein weiteres Jubiläum: Der 27. Mai 1819 war ein entscheidendes Datum für Krefeld. An jenem Tag wurde die Kabinettsorder erteilt für die Genehmigung der vier Wälle. Adolph von Vagedes hatte für die Erweiterung der Stadt den ehrgeizigen Plan eines Rechtecks vorgelegt, das von vier Boulevards eingeschlossen wird. Ab morgen werden überall in der Stadt gelbe Plakate auf die damals revolutionäre Idee hinweisen. Die Initiative Stadtkultur Krefeld hat sieben Motive entwickelt, die "200 Jahre Vagedes" in Einklang bringen mit dem Jubiläum "100 Jahre Bauhaus", zu dem es in Krefeld, wie berichtet, viele Aktionen gibt.

 Sieben Motive haben die Initiatoren der Plakat-Aktion entworfen. Die Botschaften auf gelbem Grund sollen aufmerken lassen und die Diskussion über die vier Wälle anregen. Die geometrische Anlage von Süd-, West-, Ost- und Nordwall sehen die Gestalter in engem Bezug zur Formensprache der Bauhaus-Lehre. Sieben Motive haben die Initiatoren der Plakat-Aktion entworfen. Die Botschaften auf gelbem Grund sollen aufmerken lassen und die Diskussion über die vier Wälle anregen. Die geometrische Anlage von Süd-, West-, Ost- und Nordwall sehen die Gestalter in engem Bezug zur Formensprache der Bauhaus-Lehre.

Sieben Motive haben die Initiatoren der Plakat-Aktion entworfen. Die Botschaften auf gelbem Grund sollen aufmerken lassen und die Diskussion über die vier Wälle anregen. Die geometrische Anlage von Süd-, West-, Ost- und Nordwall sehen die Gestalter in engem Bezug zur Formensprache der Bauhaus-Lehre. Sieben Motive haben die Initiatoren der Plakat-Aktion entworfen. Die Botschaften auf gelbem Grund sollen aufmerken lassen und die Diskussion über die vier Wälle anregen. Die geometrische Anlage von Süd-, West-, Ost- und Nordwall sehen die Gestalter in engem Bezug zur Formensprache der Bauhaus-Lehre.

Foto: Initiative Stadtkultur

An 70 Litfaßsäulen werden nun rund um das Datum der Wall-Entscheidung bis zum 4. Juni die leuchtenden Plakate hängen, von einem Fachunternehmen angebracht. Die Kosten dafür - 1500 Euro - zahlen die Initiatoren aus eigener Tasche. "Wir hoffen, dass durch diese Plakat-Aktion die so dringend erforderlichen Maßnahmen zur Pflege und Restaurierung der Krefelder Wälle eingeleitet werden. Der Stadtgrundriss mit den vier Wällen ist ein herausragendes Kennzeichen der Stadt Krefeld", erklärt Siegfried Gronert von der Initiative. "In vielen Gesprächen mit Politikern aller Parteien, mit Gremien und Zuständigen in der Verwaltung haben wir viel Verständnis und Zustimmung für die Idee erhalten. Aber es ist bisher nichts passiert." Jüngst habe auch der Landschaftsverband Rheinland erneut der Stadt die Empfehlung gegeben, eine Denkmalbereichssatzung zu erstellen, um den Bereich entsprechend zu behandeln. Denn der Denkmalwert eines Ensembles ist städtische Sache.

Krefeld: Plakat-Aktion für schönere vier Wälle
Foto: Initiative Stadtkultur

Wie die vier Wälle gestaltet werden sollen, da machen die Stadtkultur-Initiatoren keine Vorgaben. "Wir sind zwar Gestalter, aber keine Architekten", sagt Gronert. Wichtig sei, dass die Einheit wieder erkennbar werde. "Zum Beispiel durch entsprechendes Außenmobiliar, also Laternen, Bänke. Zurzeit ist alles Patchwork. Ein Teil ist Haltestelle, ein Teil Grünfläche, ein Teil Parkplatz, ein anderes Spielplatz. Es müsste eine Verbindung geschaffen werden. Die Endpunkte könnte man besonders betonen, vielleicht mit einer Säule", meint Gronert. Wichtig sei es, eine Diskussion anzustoßen, die dann in umgesetzte Maßnahmen münde.

Krefeld: Plakat-Aktion für schönere vier Wälle
Foto: Initiative Stadtkultur
Krefeld: Plakat-Aktion für schönere vier Wälle
Foto: Initiative Stadtkultur
Krefeld: Plakat-Aktion für schönere vier Wälle
Foto: Initiative Stadtkultur
Krefeld: Plakat-Aktion für schönere vier Wälle
Foto: Initiative Stadtkultur

Ohne Vagedes hätte Krefeld vermutlich nicht die Bedeutung als Bauhaus-Stadt bekommen. "Die Erweiterung der Stadt ist eng mit der ökonomischen Entwicklung der Seidenindustrie verbunden", sagt Gronert. Hätte die Vereinigung der Seidenweber nicht ihren Sitz in Krefeld gehabt und wäre die Stadt nicht durch die Seide zu Reichtum gekommen, dann hätte Vagedes hier nicht seine Ideen verwirklicht, und Ludwig Mies van der Rohe, der große Architekt der Bauhaus-Ära, hätte keine Villen für die Seidenbarone und kein Gebäude für die Verseidag hier gebaut, meint Gronert. Auch gestalterisch sieht er Verbindungen: Vagedes' Grundriss ist ein Beispiel für die geometrische Struktur des Neoklassizismus. Die geometrische Formensprache griff die Bauhaus-Lehre in modernisierter Form wieder auf. "Die Stadt sollte die internationale Aufmerksamkeit, die im Bauhausjahr auf sie gerichtet ist, nutzen, um die Besonderheiten ihrer Geschichte wieder in den Fokus zu rücken", so Gronert.

(RP)
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