Krefeld Pläne für erste Grabeskirche

Krefeld · Für Linn plant die Pfarrgemeinde St. Nikolaus große Veränderungen. So gibt es Überlegungen, die St. Maria Himmelfahrt-Kirche in eine Grabeskirche umzuwandeln – es wäre die erste in ganz Krefeld.

 Während die Kirche (links) auf jeden Fall erhalten bleibt, aber als Grabeskirche umgewidmet werden könnte, soll das Gebäude des ehemaligen Pfarr- und Jugendheims abgerissen werden. Dort soll ein Wohnhaus entstehen.

Während die Kirche (links) auf jeden Fall erhalten bleibt, aber als Grabeskirche umgewidmet werden könnte, soll das Gebäude des ehemaligen Pfarr- und Jugendheims abgerissen werden. Dort soll ein Wohnhaus entstehen.

Foto: KÖNIGS

Für Linn plant die Pfarrgemeinde St. Nikolaus große Veränderungen. So gibt es Überlegungen, die St. Maria Himmelfahrt-Kirche in eine Grabeskirche umzuwandeln — es wäre die erste in ganz Krefeld.

In Mönchengladbach und Aachen gibt es bereits eine Grabeskirche, in Viersen wird gerade eine gebaut. Nach Überlegungen der Pfarrgemeinde St. Nikolaus könnte bald auch Krefeld eine solche Kirche als Beisetzungsstätte und Ort des Gebetes haben. Im Gespräch ist die St. Maria-Himmelfahrt-Kirche in Linn.

Sie müsste dann so umgebaut werden, dass im Kirchenraum Urnen beigesetzt werden können. Als Haus des Gedenkens steht die Grabeskirche dann allen offen, die sich dort zum stillen oder gemeinsamen Gebet einfinden.

An zentralen Gedenktagen wird zu besonderen Gottesdiensten eingeladen und wöchentlich zum Gedenken der Verstorbenen eine Hl. Messe stattfinden. Die Kirche kann auch als Ausgangsort für Bestattungen auf anderen Friedhöfen oder vor der Kremierung genutzt werden.

Bisher sind das alles nur Überlegungen, die im Kirchenvorstand besprochen werden, erklärt Pfarrer Christoph Zettner. Noch seien viele Fragen offen, und eine Verwirklichung ging auch nur in Absprache mit der gesamten Region. Denn der Bedarf einer einzelnen Pfarrgemeinde für eine Grabeskirche sei zu gering.

Weiter ist die Pfarrgemeinde St. Nikolaus aber mit dem ehemaligen Pfarr- und Jugendheim neben der Kirche an der Königsberger Straße in Linn. Das Gebäude steht seit fünf Jahren leer. Entsprechend heruntergekommen ist die Bausubstanz. Durch die Feuchtigkeit in den ungeheizten Räumen habe sich Schimmel an den Wänden gebildet. Das Haus aus den 60er Jahren wird voraussichtlich abgerissen.

Denn die Immobilie wird "zu 90 Prozent" verkauft, so Zettner weiter. Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat hätten dem Verkauf bereits zugestimmt. Jetzt müsse nur noch die Genehmigung des Bistums Aachen folgen. Gesucht wurde nach einem Käufer, der staatliche Unterstützung annehmen darf. Mit der St. Augustinus-Kliniken gGmbH in Neuss, ein katholisch ausgerichteter Anbieter von Gesundheits- und Sozialleistungen.

In Krefeld ist die Gruppe mit der Klinik Königshof als Fachkrankenhaus spezialisiert auf Psychiatrie, Neurologie und Psychotherapie mit rund 150 Betten vertreten. Dort gibt es auch den Wohnverbund, der betreutes Wohnen für Menschen mit psychischer Behinderung anbietet. Die St. Augustinus-Behindertenhilfe ist interessiert, das ehemalige Jugendheim in Linn zu kaufen.

Es würde abgerissen und ein Neubau errichtet, um dort Wohnungen für junge Erwachsene mit geistiger und mehrfach körperlicher Behinderung zu schaffen. Die jungen Menschen sollen statt in einem Heim in einer modernen Form des betreuten Wohnens und so selbstständig wie möglich gemäß des Gebotes der Inklusion leben zu können.

(RP)
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