Firmenneuansiedlung in Krefeld Picnic - Einkaufs-Startup kommt nach Krefeld
Krefeld · Seit Dienstag liefert das Unternehmen Picnic den Wocheneinkauf nach Hause. Die Bestellung erfolgt per App.
Die Lieferfahrzeuge, die in einer großen Halle im Mies van der Rohe Businesspark stehen, sind Sonderanfertigungen und nur 1,35 Meter breit. Sie sind eines der Herzstücke des Unernehmens „Picnic“, das seit Dienstag Kunden im ganzen Stadtgebiet beliefert. Bereits 5500 Anfragen gibt es. Krefeld ist der dritte sogenannte „Hub“ (Verteilzentrum) des Startups nach Neuss und Mönchengladbach. „Wir wollen uns zunächst auf NRW beschränken und hier auch nicht mit den großen, sondern den kleineren Städten anfangen“, erklärt Frederic Knaudt, einer der drei Gründer.
Gemeinsam mit Manuel Stellmann, (Logistik), und Clemens Flohr (Einkauf) gründete der Betriebswirt im vergangenen April den ersten Hub. Das zentrale Lager steht in Viersen. „Unsere Kunden haben einen virtuellen Supermarkt in unserer App. Sie bestellen dort und was bis 22 Uhr bestellt wird, kann am nächsten Tag geliefert werden. Die Waren werden am Abend bei unseren Lieferanten, wir haben eine Einkaufskooperation mit EDEKA, bestellt und am nächsten morgen angeliefert“, erläutert Knaudt. Im Zentrallager wird die Ware für jeden Kunden fertig in Kisten verpackt. Die roten Mehrwegboxen sind für normale Dinge, die schwarzen Kühlboxen für Kühl- und Tiefkühllebensmittel. Auf Rollregalen kommen die Pakete dann per LKW nach Krefeld. „Ein LKW fasst etwa 40 Rollregale. Die werden dann wie sie sind in die Lieferfahrzeuge geladen und ausgeliefert“, sagt der Gründer.
Pro Tag gibt es pro Kunde einen einstündigen ‚Lieferslot’. Dieser ist pro Wochentag gleich, aber unter der Woche unterschiedlich. „Ich kann also planen, wann die Lieferung kommt und mein Einkaufsverhalten anpassen. Wir liefern bis 22 Uhr. Am Morgen kommt dann eine SMS, in der die Lieferzeit auf 20 Minuten eingegrenzt ist“, erklärt der Mitinhaber der GmbH. Ist der Kunde doch einmal nicht zu Hause, kann er anrufen und einen anderen Termin oder die Abgabe beim Nachbarn oder ähnliches vereinbaren. Wir haben mittlerweile rund 17.000 Kunden und noch nie hat eine Lieferung nicht geklappt. Viele Kunden haben uns wie Freunde im Telefon gespeichert, schicken uns Whatsappnachrichten und dergleichen“, fährt Knaudt fort.
Picnic hat nach einem Jahr schon rund 350 Angestellte und sucht ständig neue Leute. „Wir zahlen zum Einstieg 10 Euro die Stunde und viele unserer ‚Runner’ (die Lieferboten) sind Studenten. Rund ein Drittel sind Frauen. Es braucht nur einen Führerschein und halbwegs Fitness“, sagt Knaudt. Die Aufstiegschancen seien gut. Auch für Ungelernte. Krefeld ‚Hubmanager’ Max Florenz hat nur 12 Jahre Gymnasium ohne Abitur. Aber er arbeitet gut.
Das Unternehmen liefert kostenfrei ab 25 Euro und garantiert Tiefstpreise auch im Vergleich mit Discountern. Das gelingt durch ausgefeilte Logistik. Zum Beispiel wird nie etwas weggeworfen. Auch lokale Produkte sind im Angebot und das Sortiment wächst stetig. Picnic ist klar auf Wachstumskurs.