Verwirrung in Krefeld-Fischeln Persil-Uhr im Stadtpark ist verschwunden

Krefeld · Die Firma Henkel hat die Standuhr zwischen Fischeln und Königshof zur Reparatur abgebaut – der Förderverein des Stadtparks dachte an Diebstahl.

 So sieht es derzeit aus: abgebaute Standuhr.

So sieht es derzeit aus: abgebaute Standuhr.

Foto: Scheelen

Die Firma Henkel hat die Standuhr zwischen Fischeln und Königshof zur Reparatur abgebaut — der Förderverein des Stadtparks dachte an Diebstahl.

 Persil-Standuhr im Fischelner Stadtpark.

Persil-Standuhr im Fischelner Stadtpark.

Foto: BV Königshof

Für Verwirrung hat in den vergangenen Tagen die verschwundene Persil-Uhr gesorgt, die zuvor seit 1998 im Fischelner Stadtpark steht. Bernd Scheelen, Vorsitzender des Fördervereins Stadtpark, wollte zwischenzeitlich sogar die Polizei einschalten, weil er einen Diebstahl vermutete. "Die Uhr war professionell abgebaut, aber alle Anfragen in Krefeld verliefen ergebnislos", berichtete Scheelen gestern.

Eine Anfrage unserer Zeitung bei der Firma Henkel in Düsseldorf bestätigte gestern, dass das Unternehmen die 5,5 Meter hohe Standuhr hat abbauen lassen, weil sie seit längerer Zeit schon defekt ist. "Die Uhr wird funktionstüchtig wieder aufgebaut, wahrscheinlich in der zweiten oder dritten Kalenderwoche", teilte eine Sprecherin des Düsseldorfer Konzerns mit. Das Unternehmen Henkel hatte die Uhr 1998 zum 90-jährigen Bestehen der Waschmittel-Marke Persil aufbauen lassen. Schon in den 20er Jahren standen in einigen deutschen Städten die originalen Persil-Uhren. Bei den Nachbauten handelt es sich um wenige reproduzierte Standuhren; andere stehen etwa in Flensburg, Lünen, Hamm und Recklinghausen.

Weil mit Dr. Peter Krings (CDU) ein ehemaliger Krefelder Ratsherr bei Henkel arbeitete, wurde auch Krefeld dank seiner Kontakte 1998 mit einer solchen Uhr beschenkt. Krings war bei Henkel beschäftigt und hat ein phosphatfreies Spezial-Waschmittel entwickelt, das Henkel patentierte. In unserer Stadt, so berichtet Bernd Scheelen, sollte die Uhr erst am Hauptbahnhof aufgestellt werden. Nach langen Diskussionen einigte man sich schließlich auf den Standort am Stadtpark.

Scheelen freut sich über die Reparatur, ist aber verwundert, weil sein Förderverein seit geraumer Zeit schon mit Henkel über die Uhr gesprochen hatte. Ursprünglich habe der Förderverein die Wartung der Uhr übernehmen wollen. Dass Henkel die Uhr nun abbauen ließ, darüber war der Verein nicht informiert. Besser informiert über den Verbleib der Uhr war hingegen der Bürgerverein Königshof. Ein Mitglied des Bürgervereins lief zu der Zeit, als Henkel-Mitarbeiter die Uhr abbauten, am Stadtpark vorbei und sprach die Mitarbeiter an.

Die Fischelner Verwirrung um die Uhr, bei gleichzeitigem Wissen um den Verbleib der Standuhr in Königshof — das ist auch Stoff für eine andere kleine Geschichte: Denn seit Jahren schon sind sich Fischelner und Königshofer uneins, auf wessen Stadtgebiet denn die Standuhr genau steht. Die Fischelner reklamieren den Standort ebenso wie die Königshofer für sich.

Im neuen Jahr zeigt die Stand-Uhr nun wieder die Zeit an — für Fischeln und Königshof.

(RP)
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