Krefeld Parkscheiben auf beiden Seiten des Ostwalls

Krefeld · Die SPD unterstützt die Forderung der IG Ostwall. "Die Umsetzung hat schnellstmöglich zu erfolgen", so Ratsherr Ertürk.

 Die IG Ostwall ist für eine 30-minütige Parkscheiben-Regelung.

Die IG Ostwall ist für eine 30-minütige Parkscheiben-Regelung.

Foto: ud

Die Interessen-Gemeinschaft (IG) Ostwall fordert grünes Licht fürs Parkscheiben-Parken auf der westlichen Seite des Ostwalls. Jetzt bekommen die Händler Unterstützung aus der Politik. "Die Verwaltung wird beauftragt, die nötigen Maßnahmen für die Einführung des Parkens auf der westlichen Seite des Ostwalls - im Abschnitt zwischen Neue Linner Straße und Hauptbahnhof - mit der 30-Minuten-Parkscheiben-Regelung zu veranlassen", so SPD-Ratsherr Mustafa Ertürk. Einen entsprechenden Antrag wird seine Partei in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Bauen, Wohnen und Mobilität am 21. Juni einbringen. "Die Umsetzung hat schnellstmöglich zu erfolgen", ergänzt der Politiker.

Auf die Parkplatzproblematik vor Ort und ihre Vorstellungen hat die IG Ostwall bereits in einem Schreiben April 2017 an den Ausschussvorsitzenden Jürgen Wettingfeld (CDU) hingewiesen und dabei auf die andere Seite des Ostwalls geschaut. Denn dort besteht diese Möglichkeit schon jetzt, eine - unter anderem - für die Erreichbarkeit der ansässigen Geschäfte positive Entwicklung. "Wir baten die Politik und die Verwaltung schon vor längerer Zeit, die bewährte Regelung der östlichen Seite auch auf der westlichen Seite zwischen Neue Linner Straße und Hauptbahnhof zu übernehmen", so Peter Schwinn, Sprecher der Interessen-Gemeinschaft, in einem Brief, den auch Oberbürgermeister Frank Meyer erhielt.

Die Anlieger befürchten, dass der südliche Teil des Ostwalls stark an Akzeptanz verlieren könnte. "Es stehen einige Ladenlokale sowie Wohnungen und Büroetagen leer", erklärt Schwinn. "Es wäre ein gutes Zeichen an die anliegenden Geschäfte, Dienstleister, zahlreiche Arztpraxen und Apotheken, wenn der politische Entschluss nunmehr zeitnah zugunsten der Parkscheiben-Regelung ,30-Minuten' gefasst wird und die Verwaltung endlich handeln kann."

Selbst mögliche Kosten hat die IG Ostwall im Blick: So sind keine Baumaßnahmen erforderlich, lediglich acht Schilder an vorhandenen Masten müssten ausgetauscht werden. Auch stehe ein entsprechender Beschluss nicht im Widerspruch zu den ausstehenden Gutachten des Mobilitäts- und des Parkraumkonzepts. Schwinn: "Eine angedachte spätere Bewirtschaftung des öffentlichen Parkraums würde dann ja auch eine längere Standzeit zulassen. Wenn die Verwaltung allerdings schon jetzt im Hinterkopf plant, das Parken auf den beiden Ostwallseiten - oder auch nur westlich - gänzlich wegzunehmen, werden wir Anlieger dies in keiner Weise akzeptieren."

Michael Heß, Geschäftsführer des Vereins der Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer für Krefeld und den Niederrhein e.V., sowie Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Handelsverbandes NRW Krefeld-Kempen-Viersen, haben sich bereits mehrfach zum "Mobilitäts- und zum Parkraumkonzept" geäußert. Hess wies bereits im Frühjahr auf die Leerstände zahlreicher Ladenlokale und Wohnungen hin und verwies auf "ungeklärte bauliche Fragen", zu denen auch der Theaterplatz und Seidenweberhaus gehörten. Lösungsansätze sieht der Geschäftsführer in einem "Masterplan" für die Innenstadt, in dem Handel und Wohnen gleichermaßen berücksichtigt werden sowie eine Überarbeitung der Vorgaben des Bauplanungsrechtes.

Markus Ottersbach erklärte, dass der Einzelhandels- und Dienstleistungsverband in weiten Teilen dieselbe Meinung wie Heß vertrete. Aus der Sicht des Einzelhandels lägen wichtige Dinge "auf dem Tisch": Das "Parkraumkonzept" sei in Zusammenarbeit mit einem guten Unternehmen entstanden; gleichwohl würde eine endgültige Entscheidung noch aufgeschoben, da es mit dem "Mobilitätskonzept" kompatibel sein müsse. Dieses soll im vierten Quartal 2017 vorgelegt werden.

(RP)
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