Krefeld Paris-Buch aus Krefeld

Krefeld · Die Krefelderin Regine Zweifel hat einen Reiseführer über das unbekannte Paris verfasst.

 Regine Zweifel

Regine Zweifel

Foto: Lammertz

Die letzte Gaslaterne mit richtigem Glühstrumpf leuchtet in Paris. Wo sie genau steht, warum es sie noch gibt und wie man sie findet – das weiß Regine Zweifel. Die Krefelderin legt soeben ihr zweites Buch über ihre Lieblingsstadt an der Seine vor, das sie "111 Orte in Paris, die man gesehen haben muss" genannt hat.

 Den Eiffelturm kennt jeder. Regine Zweifel zeigt in ihrem Reiseführer das unbekannte Paris. Zum Beispiel Qua Malaquai 3 – so lautet Romy Schneiders erste Adresse in der Stadt an der Seine. Die Schauspielerin wohnte gemeinsam mit Alain Delon in der Mansardenwohnung.

Den Eiffelturm kennt jeder. Regine Zweifel zeigt in ihrem Reiseführer das unbekannte Paris. Zum Beispiel Qua Malaquai 3 – so lautet Romy Schneiders erste Adresse in der Stadt an der Seine. Die Schauspielerin wohnte gemeinsam mit Alain Delon in der Mansardenwohnung.

Foto: Zweifel

Sie stellt nicht vor, was sogar jeder kennt, der noch nicht dort war. Also nicht den Eiffelturm, aber dafür den aus Klinkern gemauerten Kamin, der zum Dampfmaschinen-Antriebssystem der Turm-Aufzüge gehört. Die erste Pariser Adresse von Romy Schneider – sie wohnte mit Alain Delon nahe der Pont des Arts – ist anhand des Buches zu finden, und wer zu Notre Dame auch ohne Anleitung gefunden hat, bekommt von Regine Zweifel etwas über Karl den Großen erzählt, der auf seinem Pferd vor der Kathedrale steht. Etliche Hinweise gibt es auf Ecken, die ohne Kenntnis nicht zu finden sind. Dazu gehören das Grab des Victor Noir auf dem Père Lachaise, dessen Besonderheiten viele Besucherinnen erfühlen, die Rue du Pélican und deren lange Geschichte eines unseriösen Namens und das Bourbonenwappen im Gehsteig, an der Stelle, an der am 14. Mai 1610 Heinrich der IV. ermordet wurde. Es sind Orte, deren historische Bedeutungen sich beim Anblick nicht erschließen, die sogar erfahrene Touristen übersehen oder nicht kennen.

Mehr als banale Reiseführerfakten

Aber die Autorin weiß Hintergründe und Hintergründiges zu berichten, erzählt Geschichte und Geschichten, trägt ihr Wissen nicht belehrend vor, sondern in einem Tonfall, der im besten Sinne süffig und süffisant zu nennen ist. Es sind nicht nur "Trouvaillen" aufgezählt, auch einige schon eher bekannte Adressen sind darunter. So das "La Coupole" am Montparnasse und die "Opera Garnier", die "Place de Vosges" und das "Bouillon Chartier." Aber über die banalen Reiseführerfakten hinaus gibt es auch dazu Anmerkungen, die nicht alleine nur nützlich sind, sondern auch erbaulich.

Zu jedem Ort gehören eine Text- und eine Fotoseite mit Adresse und Metro-Station. Auf Karten am Buchende sind die Orte so eingezeichnet, dass sie auch der unerfahrene Paris-Reisende mit der Metro oder zu Fuß die Stadt durchstreifend erreichen kann. Mit dem Buch im Rucksack hat der angehende Paris-Liebhaber ein Reisegepäck, das ihn zum vergnüglichen Rendezvous mit der Stadt begleitet. So kann die große fremde Stadt an kleinen Ecken und verborgenen Stellen zur vertraut vorkommenden Bekannten werden.

Nur nicht beim Bummeln versuchen zu lesen – das sollte vermieden werden. Immer noch ist an der Stelle nahe der Pont Neuf, wo 1906 Pierre Curie bei der Überquerung der Fahrbahn tödlich verunglückte, viel Verkehr. Wo das genau ist – in Regine Zweifels Reiseführer ist es zu lesen.

(RP)
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